Montag, Januar 28, 2013

Locker bleiben!


Jeden Tag wird grober Unfug mit unserer Sprache getrieben. Ehrlich gesagt, ärgere ich mich oft darüber, rege mich manchmal – in besonders schlimmen Fällen – auch auf wie im folgenden Fall:

„Am liebsten hätte ich abgewunken

Eigentlich sollte ich resignieren. Aber ich kann es nicht lassen. Fehler wie "Später sponnen sie den Gedanken…weiter…" springen einem geradezu ins Gesicht. (Hamburger Abendblatt heute, Seite 48.) Ein Schreibfehler wird es nicht sein, dazu
liegen a und o auf der Tastatur zu weit auseinander.“


Und nun mal zur Sache! Da muss ich die berühmte Medaille bemühen, die die genau so berühmten beiden Seiten hat. Ich habe mich viel zu sehr mit der hässlichen Seite befasst und die schöne Seite, die lustige, nicht angesehen. Das will ich jetzt nachho-len, in einem ersten Versuch.

Zuallererst fällt mir da German Call ein, der Mann, den es nie wirklich gab. Er war eine Erfindung der Telecom. Unzählige Telecom-Kunden beschwerten sich nach Erhalt ihrer Telefonrechnung, dass sie niemals mit einem Menschen namens German Call telefoniert hätten. Hatten sie auch nicht. Irgendwie war das der Anfang einer ärgerlich-lustigen Geschichte, die wie ein Supercomic nie zu Ende gehen wird, jede Wette!

Backshop ist auch so ein Wort. Fragen Sie mal einen Engländer, was das heißt. Klarer Fall: Hinterhofladen. Weit gefehlt. Ist irgendein Laden, in dem ein Schnell-backautomat steht, der vorgefertigte Teiglinge (Feiglinge wäre ein hübscher Ver-
schreiber,  kommt bestimmt auch noch irgendwann und irgendwo) zu frischen Brötchen verwandelt.

Kids Castle ist nun was ganz Neues. Das gibt es jetzt bei der Deutschen Bahn in den in Hammerbrook gebündelten Abteilungen, siehe Hamburger Abendblatt vom 28. Januar 2013. So nennt die DB ihre Kindertagesstätte. Kinderburg wäre doch auch ganz lustig gewesen, hätten wahrscheinlich viel mehr Menschen auf Anhieb verstanden.

Natürlich, Kinderburg klingt so altmodisch wie Burgfräulein. Das geht nicht, klarer Fall. Fräuleins gibt es ja auch nicht mehr.

Die Treffpunkte in der gebündelten DB in Hammbrook heißen Meeting Points. Daran haben wir uns inzwischen gewöhnt. Komischerweise fragen wir aber immer noch, wo wir uns treffen und nicht – mieten pardon: meeten.

Es gibt aber, was unsere Sprache angeht, noch ganz andere Dinge, die Spaß machen. Dazu gehört ein für mich ganz neues Wort: betalken. Etwas muss betalkt werden.

Ich vermute, das ist mit viel Ironie so notiert worden. Trotzdem frage ich mich, wie Klein Erna – und es gibt viele Klein Ernas – damit zurecht kommt. Sagt sie nun wirklich „betalkt“ oder sagt sie „betookt“?

Manche Sprachspäße sind offenbar ernst gemeint, wie dieser hier: Diktatoriale Vollmachten war heute irgendwo zu lesen. Na so was! Da bleibt mir schlicht die Spucke weg.

Darf ich jetzt endlich meine eigenen Späße loswerden? Ich bitte darum.

Die Annahme, dass jede Worttrennung erlaubt ist, wenn sie nur die Einhaltung einer Textkolumne ermöglicht, führt oft zu den abenteuerlichsten Worttrennungen. Denen möchte ich als Anregung zwei hinzufügen:

Clubur-
laub

Rot-
arier

Das sind zwei wirklich anregende Trennungen, die der Sprachphantasie Flügel verleihen. So lässt es sich vergnüglich durch unsere Sprache zigeunern. „Lustig ist das Zigeunerleben…“ – wenigstens was die Sprache angeht. Aber das Wort Zigeuner steht ja auch auf der Liste der Political Correctness. Gegen diese Diskriminierung der Diskriminierung haben inzwischen einige Zigeuner Einspruch erhoben.

Und was machen wir jetzt? Wir sehen uns beide Seiten der Medaille an und vergessen nicht, dass uns die eine zum Lachen bringt.

Zu dumm! Etwas öses muss ich noch anfügen. Paul Nolte, Historiker und Professor an der Freien Universität Berlin, sagt zum Thema Doktorarbeiten:

„Genau, diesen letzten Halbsatz, den sollte man vielleicht auch mal ganz groß und dick unterstreichen. Dass man das theoretisch lernen soll, das ist auch heute noch so, aber was glauben Sie. Jede zweite Abschlussarbeit, die ich lese, strotzt vor Grammatikfehlern, vor Umgang mit Zitaten, der nicht korrekt ist. Und am Ende schreibt man trotzdem ein Befriedigend darunter, díe Arbeit ist bestanden und dann werden im Gutachten die Fehler vermerkt. Also, da gibt es eine gewisse Kluft.“

So also gehen wir heute mit unserer Sprache um, mit uns selbst und vor allem mit anderen Menschen, die uns und unserem Wissen vertrauen. Das ist ein Skandal.

28. 01. 2013

Donnerstag, Januar 24, 2013

"Wir sind unendlich traurig"

Der Umgang mit dem Tod ist schwierig, heute möglicherweise mehr denn je. Früher haben Leben und Tod enger zusammengehört. Man wurde zu Hause zur Welt gebracht und starb dort auch. Das hat sich im Laufe vieler Jahrzehnte geändert. Die meisten von uns kommen in einem Krankenhaus zur Welt und verlassen diese Welt in – einem Krankenhaus. Geburt und Tod haben sich so von uns entfernt. Der Tod hat seine Selbstverständlichkeit verloren. Das lässt sich auch an vielen Todesanzeigen ablesen, die an jedem Wochenende in den Lokalzeitungen erscheinen.

Diese Anzeigen sind „professioneller“ geworden. Sie lassen ahnen, dass nicht nur der Tod aus dem Haus gegeben wird, sondern auch der Nachruf. Der immer häufiger anzutreffende Satz „Wir sind unendlich traurig“ deutet darauf hin. Eine Empfehlung des Bestattungsinstituts, das bis ins letzte Wort alles regelt? „Wir sind unendlich traurig“ hat „In stiller Trauer“ abgelöst. In stiller Übereinkunft aller Trauernden? Oder weil der „Undertaker“ es so vorgeschlagen hat?

Ein weiterer Hinweis: Immer öfter, auffallend oft, werden die Anzeigen mit Zitaten bekannter Dichter und Schriftsteller geschmückt:

R. M. Rilke: „Nie erfahren wir unser Leben stärker als in großer Liebe und in tiefer Trauer.“

Franz von Assisi: „Der Tod ist das Tor zum Licht am Ende eines mühsam gewordenen Weges.“

Joseph von Eichendorff: „Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus, flog durch die stillen Lande, als flöge sie nach Haus.“

Hermann Hesse: „Einschlafen dürfen, wenn man müde ist, und eine Last fallen lassen, die man lange getragen hat ist eine wunderbare Sache.“

Paul Claudel: „Nicht kann den Menschen mehr stärken als das Vertrauen, das man ihm entgegenbringt.“

Immanuel Kant: „Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, ist nicht tot. Er ist nur fern. Tot ist nur, wer vergessen ist.“

Annette von Droste-Hülshoff: „Tot ist überhaupt nicht: Ich glitt lediglich über in den nächsten Raum. Ich bin ich, und ihr seid ihr. Warum sollte ich aus dem Sinn sein, nur weil ich aus dem Blick bin? Was auch immer wir füreinander waren, sind wir auch jetzt noch. Spielt, lächelt,  denkt an mich. Leben bedeutet auch jetzt all das, was es auch sonst bedeutet hat. Es hat sich nichts verändert, ich warte auf euch, irgendwo, sehr nah bei euch. Alles ist gut.“

So viel Bildungsbürgertum auf drei Seiten einer Wochenendausgabe? Woanders ist Bildungsbürgertum nicht viel zu lesen. Sollten wir seine Renaissance den Beerdi-gungsinstituten verdanken?
Der Hinweis auf die professionellen Handlanger und Wortgeber mag respektlos erscheinen, dürfte aber seine Berechtigung haben. Das legen die beiden folgenden Zitate nahe.

„Alles hat seine Zeit, es gibt eine Zeit der Freude, eine Zeit der Stille, eine Zeit der Trauer und eine Zeit der dankbaren Erinnerung.“

„Es gibt im Leben für alles eine Zeit, eine Zeit der Freude, der Stille, der Trauer und eine Zeit der dankbaren Erinnerung.“

Wer hat da wo abgeschrieben oder ungenau zitiert?

Das Gottvertrauen scheint sich recht weit zurückgezogen zu haben, aber es begegnet uns immer noch hier und da.

„Dienet einander, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat.“ 1. Petrus 4,10

„Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ Matthäus 28,20

„Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein.“ Jesaja 43, Vers 1

„Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“ 1. Korinther, 13

Zum Schluss ein Zitat ohne Namen:

„Wenn Liebe einen Weg zum Himmel fände und Erinnerungen Stufen hätten, stieg ich hinauf und holte Dich zurück.“

Wenn dies nicht abgeschrieben ist, wenn es sich nicht ein Beerdigungsunternehmer ausgedacht hat, was ich nicht glauben kann – wenn diese Zuneigung von einem Herzen kam, dann verneige ich mich.

PS: Natürlich lassen sich die Todesanzeigenseiten auch aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten. Wie oft geht es nur um die Erfüllung einer vermeintlichen lästigen Pflicht? Wie viel schlechtes Gewissen bittet hier um Verzeihung? Und wie viel ist der Vanity Fair, dem Jahrmarkt der Eitelkeiten, geschuldet: „Seht mal, wen wir verloren haben, und seht mal, wer wir sind.“

Das aber sind andere Themen.

23. 01. 2013 




Mittwoch, Januar 23, 2013

Von interaktiven Debatten und ähnlichem Unsinn

Heute, oder war es gestern? sprach irgendein Politiker von interaktiven Debatten, so war es jedenfalls in der Zeitung zu lesen. Und was heißt das?

Zu Debatten, zu Gesprächen, Auseinandersetzungen, Streit- und Friedensgesprä-chen gehören mindestens zwei. So gesehen, ist jede Debatte interaktiv – Rede und Gegenrede, Argument und Gegenargument, Gedankenaustausch, eben Interaktion, Debatte. Eine Debatte ohne Interaktion? Das wäre ein Selbstgespräch.

Da hat mal wieder jemand ohne Gefühl für die Sprache rumgeprotzt, hat angegeben, auf den Putz gehauen.

Ähnlich unsinnig ist die so beliebte Formulierung, man ginge ergebnisoffen in die Gespräche. Wenn die Ergebnisse schon feststünden, brauchte man nicht mehr miteinander zu reden. Wir könnten uns viele unsinnige Redewendungen ersparen, wenn wir nur ein wenig schlanker sprächen.  23. 01. 2013

Dienstag, Januar 22, 2013

Ich habe Sie nicht verstanden

Diesen Satz wagt heute kaum noch jemand auszusprechen. Man könnte ihn für dumm halten. So erklärt sich die so oft gehörte Äußerung „Ich habe Sie aktustisch nicht erstanden.“ Anderenfalls würde der Eindruck verstehen, man könne dem Ge-sagten inhaltlich nicht folgen, wäre also zu blöd.


Zu blöd? Das wollen wir uns mal genauer ansehen, unsere Blödheit. Da hätten wir um Beispiel „prioritär“. Das Wort habe ich wie die meisten noch nie in den Mund genommen, weil ich gar nicht weiß, was es heißt. Und unter einer prioritären Be-
handlung kann ich mir wirklich nichts vorstellen.

Mit einem Anflug von Latein kann man darauf kommen, dass das irgendetwas mit Vorrang, mit Wichtigkeit, zu tun hat. Und tatsächlich geht es bei „prioritärer Be-
handlung“ um Sachen, die vor allen Dingen erledigt werden müssen, die dringend sind, vordringlich – sofort, sofort, sofort! Warum sagen wir nicht: Das muss sofort gemacht werden!

Wir verschanzen uns lieber hinter so gewaltigen Wörtern wie Handlungsbedarf. „Da besteht ein Handlungsbedarf“, sagen wir und wollen nicht zugeben, dass wir da etwas untenehmen, etwas tun müssten.

Machen wir uns die Mühe das schrecklich Wort Handlungsbedarf mal auseinander-zunehmen. Da haben wir Handlung. Und da haben wir Bedarf. Nur die deutsche Sprache hat die Begabung, Inhalte zusammenzuführen, die gar nicht zusammengehö-ren.

Also Handlung. Auf unser Thema eingegrenzt bedeutet das irgendeine Tätigkeit.
Und Bedarf? Da wird etwas gebraucht. Das klingt nicht nur umständlich, das ist es auch. Gemeint ist: Hier müssen wir etwas tun. (Hier muss etwas geschehen,  würde die Sache schon nicht treffen; denn wer soll für das Geschehen sorgen?) 

Also anstelle von Handlungsbedarf: Wir müsen etwas tun, da muss etwas getan werden. Nur so lässt sich der Handlungsbedarf abschaffen.

Und so geht es dann weiter mit dem „Ich habe Sie nicht verstanden“.

„Die Mannschaft war heute fokussiert“, sagte der Trainer der deutschen Handball-nationalmannschaft. Hoffentlich haben die Jungs keine Brandblasen davon getragen. Im Fokus kann so alles Mögliche in Flammen aufgehen. Herr Heuberger hat wohl gemeint, dass die Mannschaft konzentriert gespielt hat, sich zusammengenommen und ihre Stärken ausgespielt hat.

So reden wir uns vor uns hin. Ich würde es wohl nicht besser machen. Es ist schwierig, in einer aufgeregten Situation die richtigen ruhigen Worte zu finden.

In Funk und Fernsehen sollte das möglich sein. Deshalb verstehe ich nicht, weshalb neulich im Fernsehen (Sender?) von Drittstaaten die Rede war.  Drittstaaten? Und die Zweitstaaten? Und die Erststaaten?n „zweit“ und „dritt“ war nicht die Rede.

Bevor es ganz schlimm wird, schnell noch ein Wort zur Sprachludrigkeit auch unserer Bundeskanzlerin: „…ein Stück weit traurig“ traurig sei sie, was die Nieder-
sachsenwahl angeht. Teilt sie ihre Traurigkeit in Stücke? Hier ein Stück, dort ein Stück?  Das eine vielleicht größer, das andere kleinere? Ein Stück weit! Hoffentlich klemmt diese Sprachschublade bald, damit nicht so ein Unsinn herausgezogen werden kann.

Zum Schluss zum ganz Schlimmen. Ich stolperte heute über daas Wort Umerzie-
hungslager.  Das fand ich in einem Spiegel-Online-Bericht über Nordkorea. Die Schmidt-Google-Tochter berichtete über ihrn Besuch in diesem fremden Land.

(Sind unsere Schulen nicht auch Umerziehungslager? Sollen sie nicht wett machen, was die Eltern versäumen?  Anstand, Höflichkeit, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit. Das scheint nicht „ein Stück weit“, sondern Stück für Stück verloren gegangen zu sein.)

Wahlk(r)ampf

Heute war Landtagswahl in Niedersachsen. Die FDP hat eine heftige Bluttransfu-
sion von der CDU erhalten, und beide zusammen haben die Nase vorn, jedenfalls eine Nasenspitze. DIE LINKE und die PIRATEN konnten keinen Blumentopf gewin-
nen und andere schon gar nicht.

CDU und FDP werden ihre „erfolgreiche“ Arbeit fortsetzen, jedenfalls sprechen sie von erfolgreicher Arbeit, allerdings ohne zu sagen, worin der Erfolg besteht – außer
dem Parteierfolg. Der Erfolg für die Bürger? Da gibt es mehr als ein Fragezeichen.

PIRATEN und DIE  LINKE haben nichts zu sagen, und daran halten sie sich auch an diesem Abend. Die FDP platzt fast vor Stolz – beinahe 10 % statt weniger als 5 %, wie vorhergesagt. Dass sie dieses Ergebnis nur mit einer Bluttransfusion der CDU erreicht hat – 100.0000 CDU-Wähler habe ihre Zweitstimme der FDP gegeben – wird lieber nicht erwähnt.

DIE GRÜNEN haben tüchtig zugelegt, die SPD ein bisschen. Es wird für den ange-strebten Wechsel wohl nicht reichen. Damit werde ich leben müssen, ob es mir passt oder nicht.

Leider muss ich mich auch mit dem Wahlkrampf abfinden, der nach Schließung der Wahllokale einsetzt. Immer ist die Rede davon, dass die Partei einen großartigen Wahlkampf durchgeführt hat. Als wenn es darum ginge! Nicht der Wahlkampf ist das Thema, sondern der Inhalt, das Angebot, das den Wählern gemacht wird. Aber das zählt anscheinend nicht.

Das alte Lied: Die Partei, die Partei, die Partei hat immer recht. Ich weiß, jetzt sind alle demokratischen Volksparteien zutiefst beleidigt. Wenigstens zeigt sich hier noch eine menschliche Regung.

Potpourri. Das Allerlei. Die bunte Mischung

Damit es von vornherein klar ist: Auch ein Eintopf ist ein Potpourri. Da findet sich alles, was die Küche an Resten hergibt, in einem Topf, und ganz bestimmt schmeckt der Eintopf nicht nach Langeweile, sondern nach mehr.

Also fange ich mal an nach dem Rezept „man nehme von allem, was vorhanden ist“.
Das ist heute – 21. Januar 2013 – in Kommentaren zum Ausgang der Landtagswahl in Niedersachsen von „Mutti“ und „Murksel“ die Rede, von unserer Bundeskanzlerin. Vielleicht war das böse gemeint, aber ich finde das nicht böse. Es sagt nur, wie unsere Bundesmutti versucht, mit dem Wenigen, das sie in der Küche vorfindet,
etwas Schmackhaftes zuzubereiten. Das mag so manchen schmecken. Aber ob es bekömmlich ist? Im Zweifelsfall fragen wir lieber unseren Arzt und Apotheker? Es wäre besser, wir fragten uns selbst.

War da noch etwas in Niedersachsen am Wochenende und die Tage davor? Doch, da schwadronierte ein Schotte durchs Land „Ich liebe dieses Land“. Pustekuchen!
Wer liebt, der steht zu seiner Liebe. Aber nicht Mr. McAllister. Oppositionsführer will er nicht werden. Er kehrt seiner Liebe den Rücken. Von heute auf morgen. So schnell geht das.
Von Niedersachsen in die USA ist es heutzutage nicht weit, auch wenn die Concorde nicht mehr fliegt. Das Internet fliegt umso schneller.

Da findet heute in Washington DC eine Riesenparty statt: Noch einmal Obama, um nicht zu sagen Obama Reloaded. Da passiert etwas, das uns die Herzen öffnen sollte und den Verstand gleich dazu.

Da tritt Richard Blanco auf als offizieller Poet zur Einführung des neuen alten Präsidenten  der Vereinigten Staaten von Amerika und trägt sein Gedicht vor. Normal ist das nicht. Richard wurde auf Kuba gezeugt, in Spanien zur Welt gebracht, ist in den USA groß geworden, ein Latino. Und er ist schwul. Da ist viel zusammen-gekommen. Und nun darf er sein Gedicht aufsagen. Barak Obama hat sich das gewünscht.

Nein, sprachlos hat mich das nicht gemacht. Ich habe geschrieben (spiegel online):
„Dieses Amerika! Diese USA! Nicht nur Tea Party, nicht nur National Rifle Associa-
tion. Nicht nur Hass, sondern auch Liebe. Nicht nur Business, sondern auch Poesie. Ein Land, so durcheinander wie das Leben. Manchmal zum Hassen, manchmal zum Lieben. Manchmal habe ich das Gefühl: Amerika, du machst es besser, besser als wir hier. Oder sieht das nur so aus, aus der Entfernung?“

Selbstbestimmte Lebensläufe

Immer wieder lese ich, dass man selbstbestimmt leben sollte, ein Recht darauf hat. Das vor allem. Und dann ist die Rede von Lebensentwürfen, wobei unterstellt wird, dass jeder Mensch einen solchen Entwurf hat. Ich habe da meine Zweifel.

Selbstbestimmt? Wenn wir klein sind, bestimmen Mama und Papa über uns. Von Selbstbestimmung keine Rede. Dann bestimmen Lehrer darüber, was wir zu lernen haben. So geht das munter weiter. Bis es uns reicht. Bis wir sagen: Jetzt bestimme ich selbst, was ich will, was ich nicht will. Das ist ein ganz wichtiger Schritt in unserem Leben. Aber kommen wir damit zum selbstbestimmten Leben? Das gelingt wohl nur wenigen. Die Mehrheit weiß zwar, was sie möchte, passt sich dann aber notgedrungen den Verhältnissen an und ist mehr fremd- als selbstbestimmt.

Hoppla! Das ist ja nur die materielle Seite der Medaille. Es gibt da auch noch die ideelle. Und die ist wohl vor allem gemeint, wenn von selbstbestimmt die Rede ist.
Da schwingt etwas ganz anderes mit, die Idee, sich von allen anderen zu unterschei-den,  sich von ihnen abzuheben – in der Höhe natürlich, im Niveau.

Von hier ist es nicht weit zu einem anderen Modewort: Lebensentwurf. Wenn man sich durch die Zeitungen und Zeitschriften liest, wenn man fernsieht und radiohört, dann bekommt man den Eindruck, jeder, aber auch  jeder von uns hat einen Lebens-entwurf, und wenn er noch keinen hat, dann arbeitet er daran. Und wenn auch das nicht, dann sollte er das schleunigst tun.

In Wirklichkeit ist davon so gut wie nichts zu sehen. Von Entwurfsarbeiten kann keine Rede sein. Wie sollte es auch? Natürlich haben wir Wünsche, Pläne, Ideen, Träume. Aber Lebensentwürfe?

Nee! Selbstbestimmt und Lebensentwurf sind Erfindungen von Menschen, die es verlernt haben, Einfaches einfach auszusprechen. Es kann gar nicht fein und edel
und gelehrt genug sein. Es ist wie mit der Technik, die erbarmungslos zur Technolo-gie hochgeschrieben wird. Die Verführung, den Mund zu voll zu nehmen, ist zu groß.

Zu dumm

Etwas Einfaches einfach auszudrücken, scheint nicht einfach zu sein. Liegt das an zunehmender Dummheit oder an Arroganz, Überheblichkeit? Halten wir uns mit der Antwort, die sowieso nicht weiterbringen wird, nicht auf.

In einem SPIEGEL ONLINE Beitrag von heute, 14. 01. 2013, wird zitiert: „…die Hilfe mit einem Zeitfenster versehen…“. (Es geht dabei um die Unterstützung Frankreichs
beim Kampf gegen die Islamisen in Mali.)

Seit wann hat Hilfe Zeitfenster? Und wenn sie keine haben sollte, wie in diesem Fall anzunehmen, wie sollen sie angebracht werden? Bei Häusern ist das ziemlich klar. Die versieht man mit Fenstern – damit man hinaus- auch hineinblicken kann, damit man lüften kann und was weiß ich. Aber bei der Zeit? Wo sind da die Fenster? Und wenn sie nicht da sind, wie will man die Zeit mit Fenstern versehen?

„…die Hilfe mit einem Zeitfenster versehen…“. Das soll heißen, Mali soll mitgeteilt werden, wann Hilfe eintreffen wird. Dafür brauchen wir doch kein Zeitfenster, sondern nur Termine. Es muss gesagt werden, wann Hilfe eintreffen kann. Das lässt sich doch genau so einfach sagen.

Samstag, Januar 12, 2013

Unerwartet und doppelt schön

Am 11. Januar abends auf 3-Sat „Im Bett mit dem Feind“ gesehen, eine Doku über das Verhältnis von französischen Mädchen und Frauen zu und mit deutschen Soldaten 1940/1944.

Wie soll es gewesen sein? So wie immer und überall, wo sich Sieger und Besiegte, Männer und Frauen treffen. Die ganze Skala: Vergewaltigung, Prostitution, Freund-schaft, Liebe. Ein Sittenbild, das in Jahrhunderten oder noch länger unverändert ge-blieben ist.

Zwei Äußerungen fand ich so ungewöhnlich, dass ich sie hier festhalten will:
„Wir waren niemals so frei wie unter der deutschen Okkupation.“ Jean-Paul Sartre.
„Mein Herz schlägt französisch. Aber mein Hintern kennt keine Nationalität.“ Fran-
zösische Schauspielerin. Leider habe ich ihren Namen nicht notiert.

Die Überschrift bezieht sich auf die beiden hier notierten Äußerungen.

Political Correctness vs. Toleranz

Was gestern noch richtig war, soll heute falsch sein? Soll – wirklich soll? Es könnte falsch sein. Vielleicht wird es nur als falsch empfunden, was etwas anderes ist und trotzdem aufs Gleiche hinausläuft: auf Empörung, Rechthaberei, Streit. Zum Schluss, ich sehe das schon kommen, klopft man sich gegenseitig auf die Finger, ohrfeigt sich möglicherweise noch. Was ist los?

Nigger, Neger, Negerkönig, die „Zehn kleinen Negerlein, Mohr, Mohrenkopf, Zigeuner, Eskimo werden auf einmal zu Unwörtern erklärt. Von wem eigentlich?

Eine Person namens „Political Correctness“ ist mir nicht bekannt. Wer also sagt, was korrekt ist und was nicht. Und mit welcher Berechtigung? Wer verfügt über richtig und falsch?

Klar, wir sehen heute vieles mit anderen Augen. Ich gebe zu, dass auch für mich „Nigger“ ein Schimpfwort ist, für Mark Twain in seinem Huckleberry Finn war es das nicht. Deshalb sollte es meiner Meinung nach auch dort bleiben, und wenn es mehr als hundert Mal dort auftaucht.

„Neger“ ist für mich kein Schimpfwort. „Niger“, schwarz, ist der Wortursprung. Was ist daran schlimm? „Farbiger“ soll es heißen. Farbig sind wir alle. Die einen schwarz, die anderen braun, weitere rot oder gelb, und sogar Weiß kommt vor.

Dass wir Weißen die Neger früher verachteten, steht nicht zur Debatte. Bis auf ein paar Irre, von denen wir in Deutschland allerdings mehr als genug haben, siehe Neonazis, gibt es hier kein Problem.

Machen wir uns doch nicht lächerlich! Was ist an einem Negerkuss so schlimm, dass wir ihn Schokokuss nennen sollten? Selbst BDM-Mädchen haben sich nach dem Untergang des „1000-jährigen Reiches“ von Negern küssen lassen, und nicht wenige haben dann ein Baby bekommen – nicht ganz schwarz, nicht ganz weiß, das war damals nicht „Political correct“, aber es war so.

Den „Negerkönig“, der jetzt „Südseekönig“ heißen soll, will ich ebenso überschlagen wie „Die zehn kleinen Negerlein“. Wie soll dieses Kinderlied denn jetzt gesungen werden? Am besten gar nicht. Das wäre „political correct“, ja?

„Der Mohr“ hat seine Schuldigkeit getan, jedenfalls nach Friedrich Schillers „Die Verschwörung des Fiesco…“. Schreiben wir Schiller jetzt um? Kein Wort von mir zum „Mohrenkopf“ – ist schon unter „Negerkuss“ abgehandelt.
Aber der „Mohr im Hemd“ ist doch noch ein paar Worte wert. So heißt eine wienerischer Süßspeise, die ich hier nicht schildern möchte, weil sie gleich jeder haben will. Da ist doch jemand auf die Idee gekommen, diesen armen Mohren  umzutaufen in „Farbiger im Hemd“. Wenn Farbenblinde das hören, werden sie gleich sagen, das sei „politisch nicht korrekt“.

Klingt’s in Ihren Ohren? Dann ist es Zeit für den „Zigeunerbaron“ von Johann Strauß. Der darf auch nicht mehr so durchgehen. „Der Sintobaron“ – das klingt noch ungewohnt, wäre aber „political correct“. Welche Konzertdirektion macht den Anfang?

Für die Indianer in Nordamerika, für welche eigentlich, soll das Wort „Eskimo“ ein Schimpfwort für die „Iniuts“ gewesen sein. Deshalb sollten wir jetzt nicht mehr „Eskimo“ sagen oder schreiben. Sind wir nordamerikanische Indianer? Also, was soll der Unsinn?!

Ich jedenfalls werde auch morgen noch und hoffentlich noch ein wenig länger „Neger“, „Mohrenkopf“, Zigeuner und andere politisch nicht korrekte Wörter in den Mund nehmen, aussprechen, zu Papier und in den Computer bringen.

Als ich vor Jahren einmal sagte: „Hier geht es ja zu wie in einer Judenschule“, wurde ich sofort von einer jungen Frau angefaucht. Das sei diskriminierend. Das kann man so sehen, aber man muss es nicht. Ich wollte nur sagen: „Hier versteht man sein eigenes Wort nicht, so laut ist es hier.“

Ich war noch nie in einer Judenschule. Und wenn es solche Schulen gibt, sind sie bestimmt nicht lauter als andere Schulen. Es war einfach ein Redewendung, kein Urteil.




Nun sollen auch wichsen (Schuhe einkremen) und verwichsen (verhauen) nicht mehr zulässig sein. Die Begründung wird schamhaft verschwiegen. Offenbar wird befürchtet, dass Kinder heute bei wichsen an einen Wichser denken, der sich selbst befriedigt. Vor solch schmutzigen Dingen müssen wir unsere Kinder beschützen, nicht wahr? Weltfremder geht es kaum noch. Fehlt nur, dass auch wienern (zum Beispiel Schuhe blank putzen) auf die Liste kommt, weil sich die Wiener diskriminiert fühlen könnten.

Jede Zeit hat ihre Sprache. Müssen wir deshalb die Sprache von gestern ausrotten?

11. 01. 2013

Montag, Januar 07, 2013

Für wen schreiben sie?

Resilienz, Dignität, denotativ, konnotativ, Lemma, narrativ usw. usw. – alles das und tausend Mal mehr ist Tag für Tag in unseren Zeitungen und Zeitschriften zu lesen.

Mit Denglisch und vermeintlichem Englisch kommen wir ja schon ganz gut zurecht, und niemand hier verwechselt den Back Shop mit einem Hinterhofladen.  Aber Resilienz?

Ob da das Kleine Latinum reicht? Muss man das Altsprachliche Gymnasium besucht haben, um diese Wörter entziffern zu können? Das ist zu befürchten. Aber wer gehört schon zu dieser Elite?

Vielleicht die 7,5 Millionen STERN-Leser? Oder die SPIEGEL-Leser (6,3 Millionen)? DIE ZEIT bringt es auf 1,5 Millionen Leser, die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG ebenfalls, 930.000 Leser hat die FAZ und mit 860.00 Lesern ist DIE WELT auch dabei. Dann kommen ein paar Titel hinzu, die noch elitärer sind, und von denen ich nicht weiß, wie viele Leser sie haben, zum Beispiel Cicero, Brand eins.

Wenn ich die Leserschaften all dieser Titel addierte, käme ich tatsächlich auf etwa ein Viertel aller Bundesbürger. Das geht natürlich nicht, schon wegen der Doppel-und Dreifachleser nicht. Ein Viertel aller Deutschen mit mindestens Kleinem Lati-num? Nee, das kann nicht sein.

Zum Schluss wird eine Minderheit bleiben, die Resilienz, Dignität usw. auf Anhieb versteht.

Schreiben STERN, SPIEGEL & Co für diese Minderheit? Nein, denn dann gäbe es diese Blätter nicht mehr. Sie wären längst an Anämie, pardon, Blutarmut  dahin-gegangen.

Zurück zur Frage „Für wen schreiben sie?“ Sie, die Redakteure, die Chefredakteure, die Editoren, die Kommentatoren, alle die, die uns Seite für Seite zeigen, wie viel klüger sie sind und dass sie in Latein immer eine Eins hatten?

Dies  hier könnte der Punkt sein, die Erklärung: Jahrmarkt der Eitelkeiten. Da hat jeder seinen kleinen Pavillon, in dem er uns seine Kunstfertigkeit vor Augen führt. Aber eben nicht nur uns, sondern vor allem der ganzen Zeitungswelt. Die Kollegen sind beeindruckt und die Leser kommen sich dumm vor. So einfach ist das.

Die Resilienz- und Dignitätsschreiber übersehen nur, dass die Sache auf die Dauer nicht beeindruckt und ihr Hochmut, das Kleine wie das Große Latinum, überlesen wird. Aber das ist nur eine Hoffnung.

In Wirklichkeit wird es so weiter gehen wie bisher: Erst kommt das Denglische, dann das Kleine Latinum und dann das Große Latinum. Vor dem Altgriechischen scheinen sich sogar die Ausgebufftesten zu fürchten. Man beschränkt sich auf das, was man hat.   

Hingehört und falsch verstanden

Es gab einmal ein Schulsystem, das war sehr einfach: Volksschule, Mittelschule, Oberschule/Gymnasium. Spätestens im Deutschunterricht der Oberschule ging es nicht nur um Grammatik, sondern auch um Stil.

Bildhaft sollten wir schreiben, Texte zum Anfassen, die nicht nur aus Buchstaben bestehen. Wirklich, es gab Lehrer, die uns dazu ermutigten. Glücklicherweise hatten sie nie Gelegenheit, den Erfolg ihrer Bemühungen kennenzulernen. Es hätte sie nur
zur Verzweiflung gebracht.

Beispiel Nr.  1: „Die verschiedenen Bausteine der Energiewende laufen teils zu schnell, teils zu langsam ab…“. Zu langsam oder zu schnell oder überhaupt laufende Bausteine hat bisher noch niemand gesehen. Aber auf einmal sind sie da. Eine Wort-
schöpfung, ohne Zweifel.

Beispiel Nr. 2: „Die Schere zwischen Armut und Reichtum wächst ständig.“  Bisher war von wachsenden Scheren noch nichts bekannt. Jetzt gibt es sie, hier und da nachzulesen.

Ihr lieben Schreiberinnen und Schreiber, das haben eure Lehrer bestimmt nicht so gemeint. Sie wollten etwas ganz Einfaches, das so schwer zu erreichen ist: eine bildhafte Sprache, eine Sprache, die aus Buchstaben Bilder schafft.

Bitte erinnert euch daran, auch wenn es schwerfällt.

Mittwoch, Januar 02, 2013

Hand auf Herz! Ein leicht verspäteter Neujahrsgedanke


Ein Neujahrsgedanke? Vielleicht eher ein Neujahrsgefühl. Gedacht? Gefühlt? Wie auch immer: Es kommt wohl aufs Gleiche hinaus.

Als es noch die DDR gab und damit DDR-Bürger, wollten viele von ihnen so leben wie die Bürger der Bundesrepublik. Sie wollten raus aus der DDR. Die meisten nicht für immer, sondern nur mal auf Zeit. Sie wollten Freiheit auch zu Hause und dann gern nach Hause, in die DDR, zurückkehren.

Dann kam alles sehr plötzlich. Erst „wir sind das Volk“ und dann „wir sind ein Volk“.
Das haben die DDR-Bürger fertiggebracht, die Bürger und nicht die Politiker. Wie glücklich sich alle fühlten (na gut: fast alle), muss hier nicht beschrieben werden. Wer es erlebt hat, weiß es.

Es dauerte nicht lange, und eine immer größere Enttäuschung machte sich breit. Hier die Gewinner, da die Verlierer, hier die, die schon immer alles hatten und dort jene, die nichts auf die Reihe gebracht hatten: zwei Völker in einem Volk. Das ist von Jahr zu Jahr schlimmer geworden, jedenfalls nicht besser. So gut wie immer geht es um Unterschiede, selten um Gemeinsames.

Aber jetzt sitzen wir alle in der Tinte. Die „alten“ Bundesrepublikaner fühlen sich genau so schlecht wie die „neuen“. Alle sind verunsichert. Die Globalisierung erschreckt alle. Nichts scheint mehr sicher zu sein, und niemand. Das fing an mit dem Shareholder Value, (Jürgen Schrempp lässt grüßen) erstes Markenzeichen einer zügellosen und rücksichtslosen Wirtschaft, setzte sich fort mit dem Wahnsinn der internationalen Finanzindustrie, der uns immer noch jeden Tag zusetzt. Die Politik weltweit hilflos, die Wirtschaft allmächtig.

Diese Entwicklung macht vor allem die „alten“ Bundesrepublikaner unsicher; sie haben mehr zu verlieren als die „neuen“. So rücken die „Neuen“ und die „Alten“ näher zusammen, sitzen plötzlich in dem einen berühmten Boot, das nur gemeinsam gerudert und gerettet werden kann. Wollen wir uns das jetzt nicht endlich einmal klar machen?

Wollen wir nicht endlich mal Schluss machen mit den alten und den neuen Bundesländern? Wollen wir nicht endlich mal Schluss machen mit unterschiedlichen Entlohnungen und Renten, um etwas ganz Alltägliches zu nennen?!

Wie wäre es, wenn wir wieder sagten, und zwar wir alle:

Wir sind ein Volk!