Dienstag, Januar 22, 2013

Wahlk(r)ampf

Heute war Landtagswahl in Niedersachsen. Die FDP hat eine heftige Bluttransfu-
sion von der CDU erhalten, und beide zusammen haben die Nase vorn, jedenfalls eine Nasenspitze. DIE LINKE und die PIRATEN konnten keinen Blumentopf gewin-
nen und andere schon gar nicht.

CDU und FDP werden ihre „erfolgreiche“ Arbeit fortsetzen, jedenfalls sprechen sie von erfolgreicher Arbeit, allerdings ohne zu sagen, worin der Erfolg besteht – außer
dem Parteierfolg. Der Erfolg für die Bürger? Da gibt es mehr als ein Fragezeichen.

PIRATEN und DIE  LINKE haben nichts zu sagen, und daran halten sie sich auch an diesem Abend. Die FDP platzt fast vor Stolz – beinahe 10 % statt weniger als 5 %, wie vorhergesagt. Dass sie dieses Ergebnis nur mit einer Bluttransfusion der CDU erreicht hat – 100.0000 CDU-Wähler habe ihre Zweitstimme der FDP gegeben – wird lieber nicht erwähnt.

DIE GRÜNEN haben tüchtig zugelegt, die SPD ein bisschen. Es wird für den ange-strebten Wechsel wohl nicht reichen. Damit werde ich leben müssen, ob es mir passt oder nicht.

Leider muss ich mich auch mit dem Wahlkrampf abfinden, der nach Schließung der Wahllokale einsetzt. Immer ist die Rede davon, dass die Partei einen großartigen Wahlkampf durchgeführt hat. Als wenn es darum ginge! Nicht der Wahlkampf ist das Thema, sondern der Inhalt, das Angebot, das den Wählern gemacht wird. Aber das zählt anscheinend nicht.

Das alte Lied: Die Partei, die Partei, die Partei hat immer recht. Ich weiß, jetzt sind alle demokratischen Volksparteien zutiefst beleidigt. Wenigstens zeigt sich hier noch eine menschliche Regung.