Montag, Juni 13, 2011

Rückantwort

Auf die Frage, ob die Zukunft noch sexier werden kann, weiß ich keine Antwort. Oder vielleicht doch. Ich bin mir nicht sicher. Auf jeden Fall wurde ich um eine Rückantwort gebeten.

Aber was ist das, eine Rückantwort? Was eine Antwort ist, weiß ich, was eine Rückantwort ist, weiß ich nicht. Die Antwort auf eine Antwort vielleicht? Aber da müsste erst mal eine Antwort gegeben werden. Und die fehlt

Wenn wir so vor uns hinplappern, sollte nicht jedes Wort af die Goldwaage gelegt werden. Aber wenn wir schreiben, sollten wir schon genauer sein, ganz genau.
Da hapert es aber gewaltig.

Samstag, Juni 11, 2011

Parteispenden. Wer gut schmiert, der gut fährt

Nein, nicht alle Parteispenden sind Schmiergelder. Aber nicht alle Parteispenden sind gut. Manche sind unehrlich und machen auf die Dauer uinsere Demokratie krank. Ich spreche nicht von „schwarzen“, illegalen Spenden:. Ich spreche von den legalen Spenden, für die die Spender eine ordentliche Spendenquittung erhalten, damit sie den Betrag von der Steuer absetzen können, und die trotzdem nicht in Ordnung sind

Ich meine die Spenden von BMW, der Deutschen Bank, von Daimler, Bosch, Tchibo usw. usw. Ich meine die Spenden, die von Unternehmen kommen – ganz egal, welcher Partei sie zugute kommen sollen.

Was mich daran stört? Die Mitarbeiter zum Beispiel von BMW sind nicht alle Anhänger der CDU/CSU-Union. Trotzdem spendet das Unternehmen beträchtliche Summen der Union.

Für dieses Geld haben alle Mitarbeter gearbeitet. Und so kommt es, dass ein Anhänger der FDP oder der SPD oder der Grünen etwas für eine Partei spendet, die gar nicht „seine“ Partei ist. BMW entscheidet da über die Köpfe seiner Mitarbeiter hinweg. Das finde ich nicht in Ordnung.

Deshalb sollten in Zukunft nur Spenden „natürlicher Personen“ zulässig sein.
Wenn die Parteien damit ein Problem haben, die Demokratie hat damit bestimmt keins, ganz im Gegenteil.

Sprachfurze, die zum Himmel stinken

Volker Kefer, Technikvorstand der Deutschen Bahn, ist einer der vielen, die die ganze Macht der deutschen Sprache bemühen und dann doch nur einen trockenen Furz zustande bringen. Der allerdings stinkt zum Himmel.

„Eine Bautätigkeit hochfahren“ wolle die Bahn jetzt in Stuttgart 21. Ob zu recht oder zu unrecht, ob klug oder dumm, soll hier nicht zur Debatte stehen. Es geht um die Sprache, und die ist ein Machtinstrument. Je nach Wortwahl kann man klipp und klar sagen, was Sache ist oder kann bombastisch drum herum reden. Das Bombastische hat den Vorteil, dass kaum jemand auf Anhieb versteht, worum es geht, und doch tief beeindruckt ist.

Hin und her: Wer eine „Bautätigkeit hochfahren“ will, der will aus kleiner Arbeit ein großes Beschäftigungsprogramm machen, der haut auf den Putz, bläst sich und die Sache auf.

Abgesehen davon und zurück ganz unmittelbar zu unserer Sprache: Bautätigkeiten? Was ist das? Und wie fährt man Tätigkeiten hoch? „Wir werden jetzt intensiver weiterbauen“ – so einfach ginge es doch auch, macht aber nicht so viel her..

Es ist wie mit der Technik. Sie hat längst ausgedient. Selbst einfachste Technik wird heute zur Technologie hochstilisiert Und worauf man sich vor einiger Zeit noch konzentrierte, das gerät heute in den Fokus. Ist das nun wirklich der Brennpunkt, der alle Aufmerksamkeit verlangt, der das im Augenblick Wichtigste ist? Gehört dieses ganze Sprachbrimborium nicht in den Lokus? Da wäre viel hinunter zu spülen, was so bedeutsam klingt.

(Zwei ganz unterschiedliche Meister der einfachen Sprache: Helmut Schmidt, ehemals Bundeskanzler, und Hans Fallada, vor allem in seinem Buch „Jeder stirbt für sich allein.“)