Mittwoch, September 27, 2017
Drei Tage vor der Bundestagswahl
ist diese Frage berechtigt. Sie richtet sich an alle Parteien, die Aussicht
haben, für die nächsten vier Jahre in den Bundestag zu kommen, nur nicht an die
AfD. Die ist nämlich der Schwarze Mann.
Die Zeit der lockeren Witze,
„AfD, die Alternative für Dumme“, ist vorbei. Alle Parteien haben Angst vor dem
„Schwarzen Mann“, und jede Partei hat ihre Gründe.
Die CDU rechnet damit, dass viele
ihrer Wählerschäfchen sich als schwarze Schafe herausstellen und sich unter die
AfD-Herde mischen und dort ihr Glück suchen. Ob sie es dort finden, sei
dahingestellt.
Die CSU fürchtet die Abwanderung
von Tiefschwarz zu noch tieferem Schwarz, weil sie ihre absolute Mehrheit bei
der nächsten Landtagswahl in Gefahr sieht.
Die SPD ängstigt sich davor, vom
Schwarzen Mann in die nächste Große Koalition geschubst, oder – noch schlimmer –
in die Opposition verbannt zu werden,
die ja, münteferingsch gesagt, Mist ist.
Und die lieben Kleinen – GRÜNE,
LINKE, FDP – haben sie auch Angst? Auf jeden Fall dann, wenn sie in der
Opposition landen. Dort sitzt nämlich der Schwarze Mann schon und wird den Ton
angeben.
Alle Parteien haben die AfD
vorsorglich in die Opposition geschickt. Das wird so gern vergessen. Der
Schwarze Mann hat sich in dieser Rolle längst komfortabel und mit Vergnügen
eingerichtet.
Egal wie die Wahl am 24.
September ausgeht: An diesem Sonntag ist
die Angst-partie vorbei. Alle sehen dann, was sie angerichtet haben und können dann
anfangen, ihre Sache besser zu machen als bisher. Das wird kein Kinderspiel
sein. 21. 09. 2017
Ende der Angstpartie,
oder…?
Wie ist‘s denn nun mit der Angst
vorm „Schwarzen Mann“? Vorbei? Oder fängt die Angstpartie jetzt erst richtig
an?
Der CDU – genauer der Union –
sind tatsächlich eine Million Schäfchen an den Schwarzen Mann verlorengegangen.
Und dann auch noch mehr als eine Million grasen jetzt bei der FDP.
Die CSU ist richtig abgestürzt,
bibbert jetzt noch mehr vor der Landtagswahl im kommenden Jahr. Ob Herr
Drehhofer, pardon, Herr Seehofer, mitgerissen wird, ist zwar nicht ausgemacht,
aber nicht ausgeschlossen.
Die SPD hat sich nicht in die
nächste GroKo schubsen lassen. Sie hat ihre Angst überwunden, ist zur Mutpartei
mutiert und geht in die Opposition.
DIE LINKE bleibt, wo sie war: in
der Opposition.
Den GRÜNEN und der FDP bleibt das
erspart. Sie müssen sich jetzt vor etwas ganz anderem fürchten: vor
Verantwortung.
Die Gespräche mit Frau Merkel
können heiter werden; denn Frau Merkel will weitermachen wie bisher – hat sie
gesagt, es sei ja auch alles bisher richtig gewesen. Ihre Gesprächspartner
wollen nicht alles, aber vieles anders machen.
Und dann der „Schwarze Mann“
selbst, die AfD. Mit 94 Abgeordneten wird sie sich in der Opposition
komfortabel einrichten. Die erste Geige wird sie allerdings nicht spielen. Da
ist die SPD davor.
Viel Unvernunft vor der Wahl.
Viel Unvernunft auch heute noch. Da müssen wir
Wähler tüchtig aufpassen. 27. 09. 2017
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