Mittwoch, September 06, 2017
Der Zufall beherrscht unser Leben
und gehorcht trotzdem bestimmten Gesetzen. Manche davon sind ganz einfach. Auf
jeden Fall sieht das so aus. Ob das auch stimmt?
Welche Münze wir auch in die Hand
nehmen – sie hat zwei Seiten. Auf der einen Seite Kopf, auf der anderen Seite
Zahl. Selbst wenn sie anders geprägt sein sollten – es bleibt bei zwei Seiten.
Das ist so eine Art Gesetzmäßigkeit.
Und richtig: Kopf oder Zahl,
links oder rechts, oben oder unten, schwarz oder weiß, richtig oder falsch… die
einseitige Zweiseitigkeit der Münze verführt dazu, immer nur zwei Möglichkeiten
zu sehen – wenn überhaupt. Es gibt ja auch noch die Alternativlosigkeit, die
gern ins Feld geführt wird, wenn man gar nicht mehr weiter weiß. Aber das ist
ein anderes Thema.
Bleiben wir bei der der
Zweiseitigkeit der Münze, bei den beiden Seiten der Medaille, wie es so schön
heißt. Einerseits sind wir für eine bestimmte Sache, andererseits haben wir
Bedenken. Wofür sollen wir uns entscheiden? Wir sind zwischen den beiden
Möglichkeiten, die wir sehen, so hin- und hergerissen, dass wir gar nicht auf
den Gedanken kommen, dass es auch eine dritte, vielleicht sogar ein vierte
Möglichkeit gibt.
Natürlich ist das ein Problem,
und wir sollten uns Mühe geben, es zu lösen und nicht nur in zwei Möglichkeiten
zu denken.
Viel dramatischer ist ein ganz
anderes Problem, das Problem, von vornherein nur eine Seite der Medaille zu
betrachten und so zu tun, als gäbe es eine zweite nicht. So gut wie immer führt
diese Auffassung in die Katastrophe.
Nach so viel vermeintlicher Gesetzmäßigkeit
zurück zum Zufall. Wie so oft im Leben spielt er eine große Rolle. Nehmen wir
das Fußballspiel. Sobald beide Mannschaften „aufgelaufen“ sind, muss
entschieden werden, wer den Anstoß hat, wer mit dem Spiel beginnt. Der
Schiedsrichter hat es in der Hand. Und was macht er? Er wirft eine Münze in die
Luft und delegiert damit die Entscheidung an den Zufall.
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