Samstag, Januar 28, 2017

Ein Hoch auf Lizzie

Nein, hier ist nicht von Fords Tin-Lizzie die Rede, zumeist Lizzy geschrieben, sondern von der amerikanischen Schauspielerin Lizzie Magie, die sich vor etwa hundert Jahren das Brettspiel „The Landlords Game“ ausdachte. Sie hatte dieses Spiel für Kinder erfunden um ihnen zu zeigen, dass Geld nicht alles im Leben ist und auch nicht jeder Weg, zu Geld zu kommen. „Ich hoffe, dass Männer und Frauen sehr schnell begreifen, dass ihre Armut daher kommt, dass Carnegie und Rockefeller mehr Geld haben, als sie ausgeben können.“ Eine spielerische Kritik am Raubtierkapitalismus, der heute Globalisierung genannt wird, die Reichen noch reicher, die Armen noch ärmer macht.

Aus Lizzie Magies Spiel ist längst etwas anderes gemacht geworden: ein Spiel, in dem es nur um Geld, Geld, Geld geht. Wenigstens ist der Name, den das Spiel jetzt hat, ehrlich: Monopoly. Dumm ist nur, dass aus dem Spiel weltweit Ernst geworden ist. Die globale Wirtschaft ist ein einziges Monopoly. Lizzie Magie kann dafür nichts. Sie hat die Welt nicht verändern können. Das müssen wir jetzt versuchen. (Dieser Text bezieht sich auf den Irene Jungs Beitrag im Hamburger Abendblatt „Was ‚Monopoly‘ mit alternativen Fakten zu tun hat“, 25. Januar 2017).