Samstag, Januar 28, 2017
Europa in der Krise. Überall kracht und
knirscht es. England haut ab, andere überlegen sich das vielleicht gerade. Von
Einigkeit ist wenig zu spüren. Jeder für sich, dann alle gegen alle. Noch ist
es nicht so weit. Aber es wird heftig daran gearbeitet: Europa, der Kontinent
der Kleinstaaterei, so wie Deutschland bis ins 19. Jahrhundert hinein. Frauke
Petry in Deutschland, Marine Le Pen in Frankreich und Geert Wilders in Holland,
spielen da an der Spitze, sind sozusagen Oberliga. Aber sie sind nicht allein.
In Polen ist man auf andere Weise nicht abgeneigt mitzumachen, und was Herr Orbán zu Europa
sagt, lässt an Klarheit nichts zu wünschen übrig. Das unterscheidet ihn von den
vielen Politikern, die ein einiges Europa, die Europäische Union um keinen
Preis aufgeben wollen. Sie wollen alles tun, um dieses Europa, diese
Gemeinsamkeit zu erhalten und zu einer noch besseren Gemein-schaft
weiterzuentwickeln. Sie machen es auf die unglücklichste Weise. Sie sprechen
ständig von Werten, ohne zu sagen, was sie damit meinen. Und wenn sie etwas genauer
werden, dann ist von wirtschaftlicher Stärke die Rede, von grenzenloser
Reisefreiheit und solchen Sachen. Sind das die europäischen Werte?
Europa sind die Goethes und Schillers,
die Kafkas und Brechts, die Kästners, Kleists, die Shakespears, die Sartres,
Prousts, Flauberts, die Gides, Maupassants – die Bachs, Mozarts, Beethovens,
die Ravels und Debussys die Chopins – die Dürers, Bruegles, Rembrandts,
Picassos und Baselitz‘ – Einsteins, Curies …ein Reichtum ohnegleichen. Diese
wenigen Namen lassen den im wahren Sinne des Wortes grenzenlosen Europäischen
Reichtum ahnen. Sie sind die Werte, die
Europa ausmachen.
Wir alle, wir Italiener, Franzosen,
Dänen, Polen, wir Deutschen, Belgier, Holländer und alle anderem auch – wir
alle wollen uns dafür einsetzen. Das ist unser Auftrag an unsere Politiker.
Nach diesem kurzen Ausflug zurück zu
Herrn Orbán, Ungarns Premierminister. Er sagt: „Die drei wichtigen Dinge der
europäischen Politik sind Religion, Nation, Markt.“ Er findet, wie Trump, dass es das Recht aller
Nationen ist, ihr eigenes Interesse voranzustellen. Ist es das wirklich?
Jedenfalls nicht auf Kosten anderer.
1 Comments:
Es will sicherlich keiner zurück zur Kleinstaaterei, andererseits ist dieser Verwaltungswasserkopf der EU kaum dazu geeignet, auch einmal nationale Interessen zu vertreten. Vieles wird gleicher und noch gleicher gemacht und das ist es, was die Bürger und allmählich auch den einen oder anderen Politiker zum Umschwenken bringt. Starke Nationalstaaten, die wirtschaftlich zusammenarbeiten, aber die Besonderheiten ihrer Kultur, der Religionen,eben der Heimat bewahren, dass muss das Ziel sein.
Kommentar veröffentlichen
<< Home