Mittwoch, November 02, 2016

Aktuelles aus Kalau

Manchmal kann ich Kalauern nicht widerstehen, schon gar nicht meinen eigenen. Bei dem Spruch „Wo gehobelt wird, da fallen Späne“ fällt mir doch nichts anderes ein als „Wo gesprochen wird, da fallen Worte“. Aber so ist es nun mal. Und bei Herrn Oettinger waren es wieder mal – bei einem Vortrag in Hamburg – die falschen. Er sprach von Schlitzaugen  und Schlitzohren und meinte – Chinesen.

Zu diesem Unfug hat sich ein Sprachwissenschaftler namens Haase geäußert. Der Herr Haase ist ja noch schlimmer als Herr Oettinger. „Es ist mehr politischer ´‘Nebelsprech‘ verwendet worden“, sagt er. Andererseits würden Politiker immer populistischer, könne man fast sagen. Was heißt „fast“?

Dann weiter: „Es ist eine Tendenz zu beobachten seit den 70er Jahren zu stärkerer Familiarität im politischen Diskurs. Das heißt es werden häufiger eben auch Fußballmetaphern verwendet und informelle Metataphern.“

Herr Haase, was meinen Sie mit Ihrem Gebrabbel auf Oettinger-Niveau? Fußballmetaphern? Informelle Metaphern? Familiarität im politischen Diskurs? Warum sagen Sie nicht, „die Politiker versuchen sich im Stammtischjargon.“ Warum sagen Sie nicht, dass dies den Herren hervorragend gelingt. Ich sehe schon: Weder den Politikern noch den Sprachexperten darf man unsere Sprache nicht anvertrauen. Sie treiben nur Schindluder damit.