Sonntag, Oktober 30, 2016
Ich könnte mich jetzt wieder
über diesen Blödbegriff ärgern. Aber ich will das im Augenblick nicht. Nur so
viel: GAU ist das Kürzel für „Größter Anzunehmender Unfall“. Wenn etwas das
Größte ist, kann es darüber nichts mehr geben, egal, wie oft man „Super“
wiederholt. Es kann also keinen Supergau geben. Basta! Tatsächlich schreibt
SPIEGEL ONLLINE am 25. Oktober (nur) vom Fukushima-GAU. Der Bericht ist schlimm
genug. Was da notiert ist, schreit zum Himmel, und leider gibt es keinen Grund,
an dem Bericht zu zweifeln.
700 Millionen € gibt
die japanische Regierung derzeit jährlich für die Beseitigung der Schäden aus.
Die Regierung? Die japanischen Bürger!
Aus den 700 Millionen
werden mehrere Milliarden € pro Jahr werden, so der japanische
Industrieminister Hiroshige Seko. Kosten für die Bergung der geschmolzenen
Brennstäbe sind noch nicht mal eingerechnet.
Mit der Bergung will man 2018 oder 2019 beginnen.
Aber es sind nicht die
Kosten allein, die einen verzweifeln lassen. Tepco, Betreiber der
Fukushima-Reaktoren, hat noch nicht einmal mit der Entsorgung der Reaktoren
begonnen. Tepco versucht immer noch, den Abfluss von radioaktiv verseuchtem
Wasser zu verhindern. Bitte genau lesen. Man versucht!
Der Abriss des
Fukushima-Atomkraftwerks wird schätzungsweise 40 Jahre dauern.
Die japanische
Regierung hatte 40 von 42 Atomreaktoren abgeschaltet. Das sind zwei zu wenig.
Als wenn das nicht verantwortungslos genug wäre: Kein Land ist bereit, sich von
seinen Atomkraftwerken zu verabschieden. Selbst Deutschland macht das nur
halbherzig.
Erst Tschernobyl, dann
Fukushima. Die Lunte brennt. Die Funken springen weiter. Und wenn uns die ganze
Sache um die Ohren fliegt, wird niemand mehr da sein, der sagen kann: Die
Menschheit hat sich selbst umgebracht. Das war geplanter Selbstmord, feiner
ausgedrückt: Suizid.
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