Samstag, Oktober 15, 2016
Was hinter diesen drei
Buchstaben, was hinter dieser Abkürzung steckt, hat es in sich. GVO ist das
Kürzel für GenVeränderte Organismen.
Das klingt viel netter als das, was damit gemeint ist: Genmanipulation.
Täglich verändert sich etwas in
unserem Leben. Über viele Veränderungen freuen wir uns, weil sie unser Leben
einfacher und angenehmer machen, vielleicht sogar bereichern. Manipulation
dagegen ist, sagen wir mal, die böse Schwester der Veränderung. In diesem Wort
steckt viel Unehrlichkeit bis hin zum Bösen, listiges, undurchschaubares
Vorgehen zum eigenen Vorteil und zum Nachteil der Anderen.
Verständlich deshalb, dass wir uns
nicht manipulieren lassen wollen. Verständlich aber auch, dass diejenigen, die
uns manipulieren wollen, dieses Wort scheuen wie der Teufel das Weihwasser.
Deshalb GVO und nicht Genmanipulation. Wie wir sehen, fängt Manipulation schon
mit der Wahl der Wörter an und frisst sich dann wie Krebs bis in die letzte
Zelle der Manipulation.
Schluss mit der Theorie. Sehen
wir uns die Praxis an. Nehmen wir als Beispiel Monsanto, das Unternehmen, das
mit Genmanipulation Milliardengewinne macht.
Seit Jahrzehnten pfuscht Monsanto
der Natur ins Handwerk, spielt sozusagen Schöpfung.
Was der Konzern als
Fürsorglichkeit ausgibt – ohne ihn würde weltweit in wenigen Jahren Millionen
und Abermillionen Menschen verhungern – ist ein knallhart kalkuliertes,
menschenverachtendes Geschäft. Und mehr noch: Es ist eine Lüge. „50 Prozent der
weltweiten Getreideernte werden für Tierfutter genutzt, statt Menschen zu
ernähren.“ So der Philosoph Richard David Precht (STERN 13. 10. 2016)
Patente auf Saatgut sorgen dafür,
dass Bauern eigenes Saatgut nicht mehr verwenden dürfen. Sie müssen Jahr für
Jahr für teures Geld bei Monsanto nachkaufen, dazu noch Unkrautvernichter wie
Roundup. Sonst funktioniert das System nicht.
Beispiel „Golden Rice“. Monsanto
hat einer Reissorte ein Beta-Carotin-Gen untergemogelt. Das war natürlich eine
gute Tat; denn in Ländern, in denen täglich drei Mal Reis gegessen wird, leiden
die Menschen unter Karotin-Mangel. „Golden Rice“ löst dieses Problem, sagt
Monsanto. Mit diesem patentierten Reis nehmen die Menschen die notwendige Dosis
Beta-Carotin zu sich. Hallelujah!
Das stimmt aber nicht. Nach
einiger Lagerzeit verflüchtigt sich das Beta-Carotin im „Golden Rice“. Es
bleibt alles wie bisher. Der reine Schwindel.
Das ist aber nicht das Ende der
Geschichte. Ein französischer Wissenschaftler hat sie zu Ende geschrieben. Er
sagt: „Dabei wäre alles so einfach. Es würde genügen, wenn die Menschen zum
Reis auch Auberginen äßen. Schon wäre ihr Karotinbedarf gedeckt. Was macht die
Gen-Industrie? Sie entnimmt den Auberginen ein Gen und pflanzt es in den Reis
ein.“
Welch ein Umweg. Welch ein
Irrsinn! Wir – Monsanto voran, aber keineswegs allein – greifen gewissenlos in
die Natur ein. Die Folgen unseres Tuns kennen wir nicht, außer den Milliarden
Dollar, die die Genmanipulationskonzerne kassieren.
Es dürfte nicht übertrieben sein
zu sagen, dass die Genmanipulationsindustrie gefährlicher ist als jede
Atombombe, als jedes in die Luft fliegende Atomkraft-werk.
Der Korken ist aus der Flasche.
Der böse Geist ist nicht mehr einzufangen. So zeigt sich: Der größte Feind des
Menschen ist der Mensch. Die Begabung der Menschheit, unseren Planeten zu
ruinieren und sich selbst umzubringen, ist überwältigend.
14. 10. 2016
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