Sonntag, Oktober 09, 2016

Schweinereien am laufenden Band, Teil zwei

Im ersten Teil dieser Serie ging es nicht wirklich um Schweine. Schweinereien haben eben nicht immer etwas mit Schweinen zu tun. Meist geht es um menschliches Verhalten. Hier geht es wirklich um Schweine. Aber nicht nur. Das Wichtiger ist  das schweinische Verhalten von Menschen, dem wir hier begegnen.

Frei laufende Schweinehalter. Kleine Einleitung zum besseren Verständnis: In einer Diskussion über die industrielle Massentierhaltung (oder Tiermassenhaltung?) begann  ein Massentierhaltungsunternehmer seinen Beitrag mit folgenden Worten: „Ich als frei laufender Hühnerhalter…“. Bei der großzügigen Auslegung, der Nichtanwendung des Tierschutzgesetzes dürfen wir davon ausgehen, dass dieser Herr immer noch frei herumläuft. So wie die Schweinehalter. Die laufen auch frei herum.

Peta, eine ernst zu nehmende Tierschutzorganisation, hat unter anderem in Ställen dreier führender Landwirtschaftsfunktionäre und Politiker gefilmt.  In den Filmen: „Schweine mit riesigen Nabelbrüchen. Viele Tiere haber blutig gebissene Schwanzstummel. Etliche husten, humpeln oder kommen kaum mehr hoch. In den Gängen liegen tote, verwesende Tiere, bei einem treten die Innereien aus.“

Diese Ställe gehören Franz-Josef Holzenkamp, Aufsichtsratsvorsitzender bei Agrarmulti Agravis Raiffeisen und CDU-Bundestagsabgeordneter – Josef Rief, lange Jahre im Bauernverband aktiv und für die CDU im Bundestag – Johannes Röring, Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbands, CDU-Bundestagsabgeordneter. Das Christ-liche scheint allen drei Herren abhanden gekommen zu sein.

Wenn die Not am größten ist, sprechen die Funktionäre gern von Einzelfällen. Da sie aber mit schlechtem Beispiel vorangehen, dürfte das der Wahrheit nicht entsprechen. Ein kleiner „freilaufender Schweinehalter‘ kann sich doch nur sagen: „Wenn die da oben das machen, warum nicht auch ich?“ Wenn das keine Schweinerei ist!