Sonntag, Oktober 09, 2016
Auf den ersten Blick könnte man
sagen: Hier wird aber dick aufgetragen. Eine junge Politikerin redet kompletten
Unsinn und entschuldigt sich dann. Das soll eine Schweinerei sein? Mal sehen,
ob das stimmt.
Entschuldigung! Eine junge Frau, Bettina Kudla,
CDU-Bundestagsabgeordnete aus Leipzig, hat sich im Ton vergriffen. Jemanden
„Dünnschiss“ zu nennen und von „Umvolkung“
zu sprechen, lässt auf Geschmacklosigkeit und rechts-drehende politische
Auffassung schließen. Schlimm das Eine, noch schlimmer das Andere.
Aber nun hat sich die junge Frau
entschuldigt, so richtig mit Brief. Ist damit alles erledigt? Nein. Frau Kudla
hat nicht begriffen, dass man sich selbst nicht entschuldigen kann. Man kann um
Entschuldigung bitten. Aber vielleicht ist das mehr eine Sache des
Sprachgefühls. Mit dem falschen Verständnis von Entschuldigung ist Frau Kudla
nicht allein. Das soll nicht als Schweinerei bezeichnet werden. Die steckt
woanders
Das Gemeine, denn Schweinereien
sind nichts anderes als Gemeinheiten, das Gemeine ist das Wort Umvolkung. Ein
Nazibegriff der bösesten Art. Heute wieder gern hervorgeholt von Kreisen, die
noch rechtser sind als rechts.
Ist Umvolkung möglicherweise
doch auch ein bisschen CDU? Immer weiter
nach rechts, die Damen und Herren der Union, CSU vorneweg? Bis rechts neben
ihnen wirklich kein Platz mehr ist? Das
wäre nun wirklich die größte Schweine-rei. Müssen wir das befürchten?
Die Christliche Nachsicht, die
die CDU im Falle Kudla walten lässt, könnte das befürchten lassen. Aber
vielleicht muss man hier doch nicht alles so schwarz sehen, wie sich die CDU
selbst sieht.
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