Samstag, September 10, 2016
Bitte jetzt nicht auf die Idee
komme, ich hielte unsere Presse für eine Lügenpresse. Aber eine
Angstmacherpresse scheint sie mir schon zu sein. Ich finde, das ist genauso
schlimm. Der Beitrag „Jungfernstieg: Frauen haben Angst“, DIE WELT, 1.
September spricht für diese Ansicht.
Der „Bericht“ der WELT ist nichts
anderes als Panikmache. 538 Hamburger wurden von App appinio (wer ist das?)
gefragt, ob sie sich auf dem Jungfernstieg sicher fühlen. Das wollen wir uns
etwas genauer ansehen. Ich habe die Zahl mal auf 500 reduziert. Das rechnet
sich besser, ohne die Ergebnisse zu verfälschen.
180 Befragte fühlen sich auf dem
Jungfernstieg sicher. 160 fühlen sich nicht mehr sicher. Und 55 haben sich dort
nie sicher gefühlt. Die anderen Befragten? Keine Auskunft, keine Ahnung. Was
heißt das?
Das heißt nur: Die Zahlen sagen
nichts. Sie lassen nur ahnen, dass hier Stimmung gemacht werden soll, dass es
um Panikmache geht. Nein, das ist nicht übertrieben. Nur 28 Prozent der Frauen fühlen sich nach
wie vor auf dem Jungfernstieg sicher, heißt es. 36 Prozent fühlen sich seit
einiger Zeit nicht mehr sicher. Aber wie viele der rund 500 Befragten waren
Frauen? Das wird nicht gesagt.
Geben diese Zahlen die
Wirklichkeit wieder? Zeigen sie, was auf dem Jungfernstieg los ist? Wie viele
tausend Menschen treffen wir dort jeden Tag? Und sagen die Auskünfte von 500
Jungfernstieg-Passanten: So und nicht anders ist es? Das darf bezweifelt
werden. Die Gründe dafür bleiben im Dunkeln.
In Deutschland haben angeblich alle
Angst, haben alle Angst vor allem. Wer will uns das bloß einreden? DIE WELT ist
es nicht allein. Wir leben in einem Zeitalter der Hysterie, weltweit. Wenn das
nicht aufregend ist!
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