Samstag, September 10, 2016
Hier geht es nicht um den weißen
Neger Wumbaba, der als Missverständnis „aus den Wiesen steiget“ – anstelle des „Nebel
wunderbar“, wie es Matthias Claudius gesehen hat.
Hier geht es um einen
leibhaftigen Neger, der leibhaftig weiß ist. Dieser Mensch ist kein Neger, aber
er heißt so. Er betreibt eine Dachdeckerei, und die hat ein Markenzeichen, ein
Logo, wie es heute heißt. Das zeigt einen Neger mit einem Dachdeckerhammer in der rechten Hand
und unter sich ein Dach, darunter Dachsparren, auf die noch die Ziegel gelegt
werden müssen. Mit einiger Fantasie kann man die Dachsparren als ein
Baströckchen sehen.
DIE WELT vom 1. September
berichtet darüber unter dem Titel „Sieg des Baströckchens.“ Es geht dabei um
„political correctness“, um Willkür also.
Laut SPIEGEL ONLINE sagt Tahir
Della von der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland: „Er (der Herr Neger,
der Dachdecker) sagt, dass es (das Markenzeichen) nicht rassistisch sei. Es ist
zweifelhaft, ob er das aus seiner Perspektive einschätzen kann. Als Mensch, der
höchstwahrscheinlich nicht über Rassismuserfahrung verfügt, fehlt ihm hier
schlichtweg die Kompetenz.“ Anders gesagt: Der Mann ist ein Dummkopf.
Wieviel Missachtung, wie viel
Verbohrtheit, wie viel Hass stecken unter der sogenannten Politischen
Korrektheit in dieser Äußerung! Sektierer bestimmen, was political correct ist
– sein soll. Hüten wir uns davor, nach ihrer Pfeife zu tanzen. Im Zweifelsfall:
Lasst fünfe gerade sein. Mit kleinen Fehlern lebt es sich besser als mit großen.
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