Mittwoch, August 03, 2016
In der Politik zählt offenbar
nicht nur das, was gesagt wird, sondern auch das, was nicht gesagt wird.
Darauf, etwas nicht zu sagen, legen Politiker großen Wert. Man schweigt
vielsagend, ganz besonders, wenn es um Lebenslaufkosmetik geht. Die kleinsten
Kleinigkeiten gewinnen dort allergrößte Bedeutung vor allem aber das
Nichtgesagte, das Weggelassene. Das
Handbuch des Deutschen Bundestages, 18. Wahlperiode, führt uns das vor Augen.
Hier einige Beispiele:
Ursula von der Leyen tritt dort
als „Auditing Guest Stanford University, Grad. School of Business, 1995 Marktanalyse Stanford
Health Service Hospital Administration“ auf.
Das macht Eindruck. Tatsächlich war sie Gasthörerin, mehr nicht.
Ihr Mann hatte dort ein Forschungsstipendium erhalten, und sie hatte ihn begleitet.
Katrin Göring-Eckardt notiert
gleich nach dem Abitur ein Theologiestudium. Dass sie das nicht beendet hat,
unterschlägt sie. Aber sie erweckt den Eindruck einer theologischen
Akademikerin.
Petra Hinz, SPD, log sich selbst
und allen anderen einen Lebenslauf zusammen, dass sich die Balken bogen.
Peinlicher als das ist, dass unglaublich viele SPD-Genossen davon wussten und
den Mund hielten.
DIE ZEIT fasst in ihrem Beitrag
„Die Hinz in euch“ von Peter Dausend (28. Juli) die Sache wie folgt zusammen:
„Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode“ ist ein Buch übers Schönreden und
Hochstapeln, das den Leser zunehmend verunsichert. Etwas ist da aus dem Lot
geraten, etwas ins Rutschen gekommen: die Wahrheit.“
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