Sonntag, August 14, 2016
Nicht nur mir wird auffallen,
dass das Wörtchen „achtsam“ Konjunktur hat. Vorgestern tauchte „achtsam“ so gut
wie nie in Zeitungen und in Politi-kersprechs auf. Jetzt begegnen wir ihm
überall und jederzeit. Was hat es damit auf sich?
„Achtsam“ ist ein so schönes
Wort, so behutsam. Mit dieser Feststellung kommen wir der Antwort auf unsere
Frage näher.
Behutsam, sorgfältig, vorsichtig,
rücksichtsvoll, aufmerksam, gewissenhaft, sogar liebevoll, alle diese kleinen
Wörter stecken in „achtsam“. Aber „achtsam“ frisst sie alle auf, so wie der
Waschbär so manchen unserer einheimischen Waldbewohner auf dem Gewissen hat.
Wie kommt es dazu, wenn doch
jedes der hier erwähnten kleinen Wörter genauer ist als… na, Sie wissen schon:
„achtsam“?
Muss immer schneller geschrieben
werden? Bleibt für Genauigkeit, das treffende Wort, keine Zeit mehr? Daran mag
es liegen. Nicht immer stellt sich das treffende Wort sofort ein. Man muss es
suchen. Das kostet Zeit. Vielleicht müssen wir nicht nur nach dem richtigen
Wort suchen, sondern auch noch nach der verlorenen Zeit.
Eine andere und viel kürzere
Antwort: Alle, die mit „achtsam“ um sich
werfen, sind zu faul, sich auf die Suche nach dem passenden Wort zu machen.
Aber das wäre zu gemein, weil es nicht stimmt. Jedenfalls nicht immer und nicht
bei Jedem. So ganz abwegig dürfte diese Vermutung jedoch nicht sein.
Zum Schluss für Rätselfreunde:
Wie viele Wörter liegen zwischen „einsam“ und „achtsam“? Die Finger dürfen zu
Hilfe genommen werden. Es sind genau….na?
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