Montag, August 08, 2016
Die Welt ist voller Hass. Jetzt schlagen hier bei
uns Türken auf Türken ein. Erdogan-Türken gegen Gülen-Türken. Mord und
Totschlag. Alles scheint außer Rand und Band zu sein. Es ist zum Verzweifeln.
Die Bilder aus der Türkei, die hunderttausende
rote Fahnen, eine Million sollen es gewesen sein auf dem Taksim-Platz, erinnern
an den deutschen Wahnsinn im vergangenen Jahrhundert. Was wird da entstehen? Es
ist zum Fürchten.
Wenn es das nur wäre! Gegen alles
und jedes wird Sturm gelaufen. Überall wird gezündelt. Es wird immer
schwieriger, das zu überblicken. Herr Wilders, Herr Orban, Herr Kaczynski in
Polen, Frau le Pen in Frankreich, Trump in den USA usw. usw. Ein Ende ist nicht
abzusehen. Das neueste Beispiel gibt Duderte, seit Kurzem Präsident der
Philippinen.
Soviel zu lesen ist, sind die
Philippinen ein durch und durch drogenverseuchtes Land. Duderte hat die
Präsidentschaft gewonnen mit dem Versprechen, damit ein Ende zu machen. Und das
macht er – mit einer Rücksichtslosigkeit, die beispiellos ist. Er lässt die
Dealer und alle, die dafür gehalten werden, abknallen wie tollwütige Hunde.
Von Todesschwadronen ist die
Rede. Privatem Hass, privater Rache sind Tür und Tor geöffnet. „Tötet sie alle
und beendet das Problem“ – so Duderte. Ist das der Weg zu einem drogenfreien
Land? Wer will das wissen?
Mao tse Tung und Stalin
jedenfalls haben es auch so gemacht. Das Ergebnis in beiden Fällen: ein
unfreies Land, Millionen und Abermillionen Tote. Diktatoren nehmen das nicht
etwa in Kauf, sie wollen das. Ihnen ist jedes Mittel recht. Und sie wenden
jedes Mittel an. Ein Horror-, ein Schreckensbild? Nein, eine nüchterne
Bestandsaufnahme. So ist es – im Großen wie im Kleinen. Und nun?
An die Großen kommen wir
natürlich nicht heran, und wenn, dann würden sie uns auslachen. Es bleibt uns
nichts anderes übrig, als sie nicht groß werden zu lassen. Wir sollten
Politiker nicht abkanzeln, weil sie Politiker sind. Wir sollten uns vor dem
„die da oben, wir hier unten“ hüten. Damit betrügen wir uns nur selbst.
Es wird nur eins helfen. Wir
müssen den vermeintlich „Großen“ auf die Finger sehen, müssen ihnen
gegebenenfalls auf die Finger klopfen, bevor sie größen-wahnsinnig werden. Und
das muss ganz unten anfangen, bei jedem Einzelnen, in jedem Dorf. Partei
ergreifen ist wichtiger als in einer Partei zu sein. Klingt einfach, ist aber
schwierig. Na, und? Wir müssen ja auch mit anderen Schwierigkeiten fertig
werden und schaffen das.
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