Sonntag, Mai 01, 2016

Streik!


Erst das Unternehmen in eine existenzbedrohende Krise führen und dann auf der Zahlung von Boni in Millionenhöhe bestehen – „Ich habe dafür kein Verständnis“, sagt Wolfgang Schäuble. Ich auch nicht. Die Rede ist von VW. Und dann die Renten!

28,6 Millionen € werden Herrn Winterkorn garantiert, 22,6 Millionen dem jetzigen Vorstandsvorsitzenden Matthias Müller, und so geht es – bei VW – weiter: Horst Neumann: 23,6 Millionen, Hans Dieter Pötsch: 20,9 Millionen, Jochem Heizmann: 18,0 Millionen und Francisco Garcia Sanz: 17,6 Millionen. Das macht zusammen rund 131 Millionen €. Dafür müssen die Wolfsburger Arbeiter lange arbeiten.

Fast fehlen einem bei so viel Gier, so viel Rücksichtslosigkeit, bei so viel Unverschämtheit die Worte. Tatsächlich genügt ein Wort, ein einziges Wort: Streik.

Warum schweigen die VW-Mitarbeiter dazu? Warum schmeißen sie die Klamotten nicht hin? Warum streiken sie nicht – so lange, bis wenigstens ein Anflug von Vernunft und Anstand in Vorstand und Aufsichtsrat eingekehrt ist.

Dieser Streik wäre nicht erlaubt, weil politisch? Bei uns darf nur gestreikt werden, wenn es um Tarifauseinandersetzungen geht, nicht aus politischen Grün-den. Richtig. Aber hier geht es nicht um Politik. Hier geht es die Angemessenheit von Entgelten und Renten, also um Einkommen. Und wenn hier vielleicht wirklich ein bisschen Politik hineinspielen sollte, dann ist das zu vernachlässigen.

Warum also wird in Wolfsburg nicht gestreikt?

Gemeines Postscriptum: Sollte der Betriebsratsvorsitzende Osterloh als Mitglied des Aufsichtsrats ähnliche Vergünstigungen erhalten wie die Vorstandsmitglieder und  Herr Pötsch, seit Kurzem VW-Aufsichtsratsvorsitzender? Kaum vorstellbar. Sollte es so sein – wie wäre es dann mit einer Namensänderung in Osterkorn? Die Ähnlichkeit mit dem Namen Winterkorn wäre nicht nur zufällig. Aber so weit will ich dann doch nicht gehen.