Montag, Mai 30, 2016
In einem Interview mit der „Frankfurter
Allgemeinen Sonntagszeitung“ hat Alexander Gauland, Vorstandsvize der AfD, den
Fußball-spieler Boateng wie folgte erwähnt: „Die Leute finden ihn als
Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben.“
Alle möglichen Leute schrieen empört auf, und Frauke Petry,
Vorstands-vorsitzende der AfD, entschuldigte sich auch noch für den Eindruck,
der dadurch entstanden ist. Sie entschuldigt sich für den Eindruck? Das ist
doch blanker Unfug. Das geht doch gar nicht. Bitte erst denken, dann reden!
Hysterie auf allen Seiten. Herr Gauland hat – wenn er richtig von der
FAS zitiert wurde - Jérôme Boateng weder
rassistisch noch sonstwie beleidigt. Er hat diejenigen kritisiert, die Boateng
nur als Fußballspieler akzeptieren. Und das ist etwas ganz anderes. Auch hier:
Bitte erst denken, dann reden! Damit zum nächsten Thema: Feigheit.
Sigmar Gabriel, SPD-Chef wirft der AfD vor, sie sei „zu feige, sich mit
den wirklich Mächtigen anzulegen.“ Zitat (SPIEGEL ONLINE, 29. Mai 2016): „Wenn
es am Geld fehlt, um Schulen zu sanieren, anständige Renten auszuzahlen und
mehr Polizisten einzustellen, dann liegt das nicht an der Zuwanderung oder an
Muslimen, sondern beispielsweise an der Steuerhinterziehung von jährlich 150
Milliarden Euro.“ Sieh mal einer an! Gerade weil ich von der AfD und ihrem
Geschwafel nichts halte, kann ich mir ein paar an Herrn Gabriel gerichtete
Worte nicht verkneifen.
Lieber Herr, wer ist denn der Feigling? Wer hat denn eine
80-Prozentmehrheit im Bundestag? Wer könnte denn nicht nur etwas, sondern das
Richtige gegen Steuerhinterziehung tun? Wer könnte durchgreifen und traut sich
nicht? Die Große Koalition.
Wie gehorsam sie dem Diktat der Wirtschaft folgt, zeigen tausend
Beispiele. Wer arbeitet, muss 50 Prozent seines Entgelts für Steuern und
Abgaben auf den Tisch legen. Ach was, die Hälfte wird ihm einfach vorenthalten,
er bekommt sie nicht mal auf seinen Tisch. Kapitalerträge werden mit 25 Prozent
besteuert. Bei diesen „Erträgen“ handelt es sich um Geld, das durch Geld
produziert wird, Keiner macht dafür einen Finger krumm, es sei denn beim Zählen
seiner Aktien.
PS: Bevor AfD-Anhänger etwas falsch verstehen und jetzt in die Hände
klatschen: Dies ist kein Plädoyer für die AfD. Eins allerdings hat die Partei
der Möchtegerne, die alles besser wissen und uns eine einfache Welt zimmern
wollen – eins hat sie fertiggebracht: Sie hat alle anderen Parteien aus ihrem
Tiefschlaf geweckt. Nun reiben sie sich alle die Augen. Mehr allerdings ist
bisher nicht passiert.
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