Atommüll - endlich geblixt
Was ist so schlimm an „Umwelt“. Ist doch nur ein Wort. Und ein positives dazu. Jeder spricht und schreibt es voller Überzeugung – Brust vorgewölbt, Bauch eingezogen, die Augen blank und gläubig in die Zukunft gerichtet. – In welche, bitte?
Na, nehmen wir doch einfach mal die von Hans Blix. Was er gesagt hat, ist nachzulesen im Hamburger Abendblatt vom 6. September 1994. Danach hat er Folgendes gesagt:
„Ein Einmegawatt-Kohlekraftwerk produziert neben Abgasen, die sauren Regen bewirken und den Treibhauseffekt erhöhen, 300.000 Tonnen Asche im Jahr, und die enthält radioaktive Teile und Schwermetalle.“ – So weit, so schlimm.
Ein Kernkraftwerk, also ein Atomkraftwerk, liefert nach Hans Blix nur 800 Tonnen schwachradioaktiven und 30 Tonnen hochradioaktiven Atommüll. Diese begrenzet Menge – sagt Hans Blix – unterliegt strikten Kontrollen und bleibt von der Umwelt getrennt. – Von der Umwelt getrennt! Von welcher, bitte schön? Um unsere kann es sich ja kaum handeln.
Wo soll denn der Atommüll versteckt werden? In Salzstöcken zu unseren Füßen. Gehören die Salzstöcke nicht zu unserer Welt? Wenn wir auf dem Boden der Tatsachen bleiben wollen, dann müssen wir auch das mitrechnen, was unter diesem Boden, unter der Erdoberfläche liegt.
Atommüll ist also – so tief wir ihn auch vergraben – nicht von unserer Welt getrennt. Nichts ist von ihr getrennt – nicht wir und nicht das, was wir der Welt, unserer Welt, der Erde, und uns antun.
Hans Blix hat nicht begriffen, dass er Teil der Welt ist, die er Umwelt nennt. Sie wissen nicht, wer Hans Blix ist? Hans Blix ist Direktor der Internationalen Atomenergiebehörde.“ (7. September 1994)
Jetzt, nach 20 Jahren, auf Einzelheiten einzugehen, würde bedeuten, einen Roman zu schreiben. Wer soll den lesen?
Stattdessen der Vorschlag, ein neues Wort in die deutsche Sprache einzuführen: BLIXEN. Blixen ist das kurze, schnelle Wort für etwas ausblenden, schönreden, an der Nase herumführen, beschwindeln, belügen – je nach Schwere des Falles.
BLIXEN – nicht etwa das Unwort, sondern das Wort des Jahres!
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