Sonntag, Dezember 21, 2014

Brandstifter

Der Steckbrief: Stöcker, Winfried, 68 – Medizinprofessor und Vorstandschef des Unternehmens Euroimmun, Inhaber des von ihm 2014 gekauften Görlitzer Kaufhauses. (Quelle SPIEGEL ONLINE, 19. 12. 2014)

Zur Sache: Im legendären Görlitzer Kaufhaus sollte ein Benefizkonzert zugunsten von in Görlitz untergebrachten Flüchtlingen veranstaltet werden. Das hat Herr Stöcker untersagt. In einem Interview mit der „Sächsischen Zeitung“ nimmt er kein Blatt vor den Mund. Er will „den Missbrauch unseres Asylrechts nicht unterstützen“:

„Mir sind so viele ausländische Flüchtlinge nich willkommen.“ „…reisefreudige Afrikaner, die ungebeten übers Mittelmeer zu uns gelangen.“ „Vor 2 Jahren haben sich in Ruanda die Neger millionenfach abgeschlachtet. Hätten wir die alle bei uns aufnehmen sollen?“

Seine türkischen Mitarbeiter würde er „am liebsten zurück in ihre Heimat“ schicken – auf freiwilliger Basis. „Die Moslems haben längst begonnen, einen Staat im Staate zu bilden. Ich will aber kein neues Mittelalter in meiner Heimat und in 50 Jahren keinen Halbmond auf der Görlitzer Frauenkirche.“

Klare Kante, nicht wahr?

Der Oberbürgermeister von Görlitz, Siegfried Deinege, der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipold und Hans-Wilhelm Pietz, Pfarrer der Görlitzer Frauenkirche haben protestiert. Damit ist das, was der Brandstifter gesagt hat, nicht ausgelöscht.

Ein lokales Thema? Sieht so aus. Im Fernsehen ZDF/ARD ist mir das Thema nicht begegnet. Nun frage ich mich: Ist das vielleicht gut? Kleine Feuer kann man austreten, aber einen Flächenbrand? Nein, die Sache ist zu gefährlich, siehe die Pegida-Bewegung. Es glimmt überall.

Aufwachen! Aufstehen! Nicht nur die kleinen Feuer löschen. Und nicht so tun, als würde sich die Sache von selbst erledigen. Genau das tut sie nicht.  20. 12. 2014