Freitag, November 02, 2012

Stein auf Stein, auf Steinbrück

Egal, wer in welchem Glashaus sitzt: mit Steinen schmeißen macht Spaß. Folglich splittert und kracht es überall.  Normalfall also.

So sah ich anfangs die Sache auch. Die über eine Million EURO, die er sich in den
letzten Jahren zusammengeredet hat, werden ihm angekreidet. Klar, bei so viel Geld kommt Neid auf. Bei einem Sozi ist das geradezu unanständig.

Steinbrück macht etwas sehr Vernünftiges, was zugleich ungewöhnlich ist: Er lässt alles, was er sich in den letzten Jahren erredet hat, prüfen und veröffentlichen.  Und macht natürlich auch etwas Gemeines. Er möchte, dass alle anderen Bundestagsab-
geordneten das auch tun. Machen sie natürlich nicht. Die Nebeneinkünfte werden weiter vernebelt, nur etwas feiner.

Nun lese ich heute, 01. 11. 2012, in SPIEGEL ONLINE, dass die Stadtwerke Bochum für einen Steinbrück-Vortrag am 26. 11. 2011 25.000,00 € gezahlt haben. Jetzt streitet man sich, ob Herr Steinbrück diesen Betrag hätte spenden müssen – angeblich so vereinbart, angeblich nicht vereinbart. Das ist das Übliche, und es interessiert mich nicht.

Ich frage mich nur eins: Kann ein Mensch so klug sein, dass das, was er in einem kurzen Vortrag zum Besten gibt, 25.000,00 € wert ist? Das glaube ich nicht. Das halte ich für Unfug.

Aber gesetzt den Fall, das wäre so. Was haben denn die Menschen, die diesem klugen Herrn Steinbrück zugehört haben, was haben diese Menschen aus seiner Weisheit gemacht? So viel ich sehe: nichts.

Nichts gegen Herrn Steinbrück – in diesem Fall. Nichts gegen seine Honorare.
Alles gegen die Dummen, die jedes Wort glauben, wenn es von „oben“ kommt.
(Herr Steinbrück hat sicherlich oben hinter einem Rednerpult gestanden – das „oben“ ist also nur räumlich gemeint.)