Freitag, August 31, 2012

"Speak you English?"

Dieses amüsante und hilfreiche Buch ist zum ersten Mal im Mai 1974 von rororo
herausgebracht worden. Bis März 1979 waren es 145.000 Exemplare. Ich weiß nicht, wie viele danach noch kamen. Aber eins weiß ich: Es gehört zu dem berühmten Kampf gegen die Windmühlenflügel, den schon der ebenso berühmte Spanier verlor.
Lange her und doch aktuell.

Da steht auf dem Umschlag eines Weinversenders: „ Dieser begnadete junge Winemaker legt Ihnen sein Meisterwerk zu Füßen.“ Da kann ich nur sagen: Wenn schon, dann bitte schütten oder gießen, bitte nicht legen! Aber egal: Gelegt, geschüttet oder gegossen – das ist kein Angebot für mich.

Den Winemaker finde ich dagegen richtig ehrlich, aufrichtig. Da wird das Kind doch endlich mal beim Namen genannt: Weinmacher. Üblicherweise ist heute vor allem von Önologen die Rede. Das muss so eine Art Weinwissenschaftlicher sein. Ziemlich abgehoben, nicht wahr? Da ist doch der Weinmacher erfrischend ehrlich. Der macht wenigstens ehrlich besoffen, ganz ohne Brimborium – er macht Wein.
Also: Nennen wir ihn doch hier bei uns Weinmacher.

Auf ganz besondere Art englisch macht es die DEUTSCHE POST AG. Sie nennt den Menschen, der für den Transport der Briefe verantwortlich ist: Chief Marketing Officer Brief.

Ist das nicht komisch? Brief heißt im Englischen kurz. Und beim Officer sind wir uns einig: Ein Offizier ist ein Offizier, also ein Soldat. Hier haben wir es nach Auskunft der deutschen Post mit einem kurzen Offizier zu tun – vielleicht mit einem Unter-
offizier? Aber gegen wen zieht die DEUTSCHE POST AG in den Krieg, und in welchen bitteschön?

Speak you English? Think you German? Hoffentlich nicht.