Mittwoch, Juli 18, 2012

Diktaturen kennen nur eins: Angst

Jede Diktatur hat Angst vor ihren Bürgern. Deshalb jagt sie ihren Bürgern Angst ein. So einfach ist das, man will es kaum glauben. Aber es ist wirklich so.

Jede Diktatur – es gibt verschiedene Spielarten – hat es bewiesen: In der Sowjetunion genau so wie in Deutschland , in Chile, in China, in Vietnam, in Kambodscha – einfach überall.

Die Sache erklärt sich fast von selbst. Eine Diktatur lässt nur eine Meinung zu: ihre Meinung, ihre Ansicht, die dann gern Weltanschauung genannt wird. Wer anderer Ansicht ist, wird nicht etwa ins Abseits gestellt, er macht sich selbst zum Außen-seiter, und das kann nicht geduldet werden. Da greift die Diktatur helfend und heilend ein.

Das ist ja das Schöne an einer Diktatur: Sie tut alles, damit jeder auf dem Pfad der
Tugend bleibt. Alles! Das bedeutet, dass sie auch vor Mord und Massenmord nicht zurückschreckt. Es gibt nur eine Meinung, eine Ansicht, eine Wahrheit, sagt die Diktatur. Weil sie aber weiß, dass das nicht stimmt, unterdrückt sie alle anderen Meinungen, Ansichten und die Wahrheit mit allen Mitteln .

Egal, wie lange sich eine Diktatur hält, irgendwann ist sie am Ende. Und das ist ganz natürlich.

Selten haben zwei Menschen ein-und-dieselbe Meinung. Trotzdem können sie gut miteinander zurecht kommen: sie akzeptieren sich, arrangieren sich. Keiner diktiert, und so kommt es auch zu keinem Krach. Auch mit unterschiedlichen Meinungen lässt es sich leben. So geht es überall in der Welt seit Menschengedenken (wenn es gut geht), nur nicht in Diktaturen.

Das haben die Diktaturen nicht begriffen. Sie ahnen es aber. Gegen dieses Gift wehren sie sich bis an ihr Ende. Das kommt früher oder später. Für die Opfer jeder Diktatur kommt alles zu spät. Ein Denkmal ersetzt kein Leben!