Montag, Juni 25, 2012

Die und wir

Die und wir

Die, das sind die Politiker. Wir, das sind die Wähler, das Volk. Da haben wir klare Verhältnisse. Und Missverständnisse.

Wir, die Wähler, gehen davon aus (wir glauben), dass die Politiker genau das tun, war wir für richtig halten und wofür wir sie gewählt haben. Das ist das eine Miss-
verständnis. Sind sie erst einmal gewählt, machen sie, was sie für richtig halten. Das stimmt mit dem was wir wollten, nicht immer überein.

Das ist das zweite Missverständnis: Die Politiker vergessen nach der Wahl sofort und gründlich, dass sie uns als den Souverän bezeichnet haben, dessen Wünschen sie folgen werden. Sie kümmern sich einen …..dreck darum.

Wie weit Politik und Bürger voneinander entfernt sind, wie wenig Politiker uns, die Bürger, verstehen, macht Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer in einem
Gespräch mit dem Hamburger Abendblatt klar (Ausgabe 23./24. Juni 2012):

„Wir müssen die Bevölkerung einbinden“, so der Minister. Aber er hält sich nicht daran, wie das nächste Zitat aus seinem Abendblatt-Gespräch zeigt: „…Naturschutzbund, BUND und WWF… ich bezeichne diese Verbände mittler-weile als deutsche Verhinderungsspezialisten.“ 

Offenbar kann der Herr Minister nur noch in allgemeinen und abgenutzten Katego-rien denken. Er hat nicht begriffen, dass hier sehr sehr viele Bürger nichts verhin-dern, sondern etwas ganz Wichtiges befördern wollen: ein Leben im Einklang mit der Natur.

Der Herr vergisst, dass wir, die Bürger, der Auftraggeber sind. Und dass er unsere
Aufträge auszuführen hat. Die Politiker sind die Angestellten der Bürger. Und tatsächlich können wir ihnen kündigen, wenn uns ihre Arbeit nicht gefällt. Das scheinen viele auf beiden Seiten vergessen zu haben.