Mittwoch, März 19, 2008

Mord und Totschlag, von Amerikanern empfohlen

„Die“ Amerikaner gibt es ebenso wenig wie „die“ Engländer, „die“ Franzosen, „die“ Deutschen und so weiter. Diese Verallgemeinerungen, diese Pauschalurteile wären unredlich; sie sind allerdings im Sprachgebrauch weit verbreitet.

Es gibt aber in allen Nationen Menschen, die man beim Namen nennen kann. Dazu gehören nicht zuletzt Politiker. Je nach ihrer „Bedeutung“ sind sie oft weit über die Grenzen ihres Landes bekannt. Wer, beispielsweise, kennt nicht den derzeitigen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, Mr. George W. Bush?

Ihn zu kritisieren, in Frage zu stellen, ihn zu hassen möglicherweise – das alles ist erlaubt. Nur die Verallgemeinerung „die“ Bushs ist ebenso wenig in Ordnung wie „die“ Amerikaner. Ich denke, die Sache ist jetzt klar.

Was jetzt folgt, ist eine Auseinandersetzung mit den Äußerungen einiger Amerikaner, keine Auseinandersetzung mit Amerika.

Was wir gegen die Muslime haben.

Zitate US-amerikanischer Politiker und Journalisten

„Der Islam ist eine richtig bösartige und niederträchtige Religion“

(Frank Graham, geistlicher Berater von Präsident George W. Bush)

„Wir können nicht immer wieder in der muslimischen Welt intervenieren.

Was wir tun können, ist sie in Grund und Boden zu bomben.“

(Bill O’Reilly, Fernsehidol der amerikanischen Konservativen)

„Wir sollten in ihre Länder (die muslimischen) einmarschieren, ihre Führer

totschlagen und die Bevölkerung zum Christentum bekehren.“ „Wir sollten

unseren nationalen Speichelleckerwettbewerb beenden, Syrien ins Steinzeit-

alter zurückbomben und danach den Iran dauerhaft entwaffnen.“

(Ann Coulter, amerikanische Journalistin und Autorin.)

Hier setzen sich zwei Amerikaner und eine Amerikanerin für Mord und Totschlag ein. Was sie sagen, hat in Amerika sicherlich Gewicht und dürfte das Denken vieler Amerikaner vergiftet haben. Hier in Europa sind diese Äußerungen offenbar nicht zur Kenntnis genommen worden.

Jedenfalls wurde darüber nicht geschrieben und gesprochen, bis Dr. Jürgen Todenhöfer am 14. und 15. März zwei doppelseitige Anzeigen „10:1“ in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, in der New York Times und in Al-Quds Al-Arabi veröffentlichte. Aus dem Todenhöfer-Text sind die Zitate Frank Graham, Bill 0’Reilly und Ann Coulter entnommen.

In dem Augenblick, in dem wir die in den Zitaten angesprochene muslimische Welt gegen die jüdische Welt austauschen, liest sich alles ganz anders. Die Empörung weltweit kann man sich kaum ausmalen. Mal sehen, wie sich das liest.

Was wir gegen die Juden haben.

Zitate US-amerikanischer Politiker und Journalisten

„Der jüdische Glaube ist eine richtig bösartige und niederträchtige Religion“

(Frank Graham, geistlicher Berater von Präsident George W. Bush)

„Wir können nicht immer wieder in Israel intervenieren.

Was wir tun können, ist Israel in Grund und Boden zu bomben.“

(Bill O’Reilly, Fernsehidol der amerikanischen Konservativen)

„Wir sollten in Israel einmarschieren, seine Führer totschlagen und die

Bevölkerung zum Christentum bekehren.“ „Wir sollten

unseren nationalen Speichelleckerwettbewerb beenden, Israel ins Steinzeit-

alter zurückbomben und danach den Iran dauerhaft entwaffnen.“

(Ann Coulter, amerikanische Journalistin und Autorin.)

Vielleicht ist auch die folgende Variante interessant, in der weder Muslime noch Juden eine Rolle spielen, sondern wir selbst, hier in Europa. Das liest sich dann so:

Was wir gegen alle haben, die nicht unserer Meinung sind.

Zitate US-amerikanischer Politiker und Journalisten

„Alle, die nicht unsere Auffassung teilen, sind bösartig und niederträchtig.

(Frank Graham, geistlicher Berater von Präsident George W. Bush)

„Wir können nicht immer wieder im Rest der Welt intervenieren.

Was wir tun können, ist alles in Grund und Boden zu bomben.“

(Bill O’Reilly, Fernsehidol der amerikanischen Konservativen)

„Wir sollten in den unwilligen Ländern einmarschieren, ihre Führer

totschlagen und die Bevölkerung bekehren.“ „Wir sollten

unseren nationalen Speichelleckerwettbewerb beenden, die Unwilligen

ins Steinzeitalter zurückbomben und danach alle anderen dauerhaft

entwaffnen.“ (Ann Coulter, amerikanische Journalistin und Autorin.)

Alles Unsinn? Frank Graham, Bill O’Reilly und Ann Coulter haben sich doch „nur“ gegen die muslimische Welt gewendet, nicht gegen die jüdische und nicht gegen unsere.

Ja, wirklich? Würden sie uns nicht genau so in Grund und Boden bomben wollen, wenn wir ihnen so wenig gefielen wie die Muslims?

Unter www.warum-toetest-du-zaid.de gibt es weitere Informationen.