Montag, September 10, 2018

Die armen Reichen

Kurz notiert, was seit Tagen auf meinem Schreibtisch wartet. Es geht um Postboten und Lieferdienste. Da schreibt  DIE ZEIT am 23. August zum Thema „Drohnen statt Postboten“. Auch wenn man vier Treppen hochlaufen muss, um eine Sendung abzugeben, gibt es selten mehr als „hallo, danke, tschüss“.

Der Postbote Brandl hat München  gedanklich in Trinkgeldzonen verwandelt: Rot sind Grünwald oder Bogenhausen, die Viertel des Besserverdienenden. „Dort gibt es kaum etwas“ sagt er. Grün hingegen sind die Arbeiterviertel Giesing und  Hasenbergl. „Da kommen in zwei Stunden schon mal sechs, sieben Euro zusammen.“ – Es liegt mir auf der Zunge zu sagen: typisch. Also sage ich es. Der Reiche trennt sich schwer vom Geld. Er überschätzt den Wert des Geldes. So arm kann reich sein.