Montag, Oktober 16, 2017
Man muss nicht jedes Wort auf die
Goldwaage legen. Ganz besonders dann nicht, wenn Politiker nach einer Wahl sich
dazu äußern, weshalb ihre Partei die angestrebten Ergebnisse nicht erreicht
hat. Da wird auf unterschiedliche Weise um die Sache herumgeredet. Jeder findet
da seine eigenen Worte, bis auf einen Satz. Den haben alle drauf, sozusagen
parteiübergreifend:
„Wir hätten uns ein besseres
Ergebnis gewünscht.“ Das war auf den Wahlpartys nach der Niedersachsenwahl zig
Mal zu hören. Irgendjemand muss ihnen diesen Satz eingebläut haben.
Hätten? Wieso hätten? Sie haben
sich also kein besseres Ergebnis gewünscht. Das hätten sie aber tun sollen. Nun
stehen sie ziemlich dumm da und trauen sich nicht zu sagen: „Wir haben uns ein
besseres Ergebnis gewünscht.“ Aber vielleicht klingt das zu brutal.
Ob man sich hinter „hätte“ besser
verstecken kann als hinter haben? Vielleicht ist das die Erklärung. So ein
bisschen klingt das wie „Hätte, hätte, Fahrradkette…“. Aber das nehmen wir mal
nicht so genau. Ausnahmsweise.
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