Mittwoch, Oktober 11, 2017
"Darüber werde ich nachdenken lassen." Das sagte Helmut Lemke, CDU, von 1963 bis 1971 Ministerpräsident von
Schleswig-Holstein, als er gefragt wurde, wie er sich die Lösung eines Problems
vorstellt.
Nachdenken lassen statt selbst nachzudenken. Am liebsten würde ich
sagen: typisch Politiker. Aber das lasse ich lieber, es wäre nicht fair. Auf
jeden Fall habe ich mich erst mal kaputt gelacht. Nachdenken lassen! Na, Sowas!
Aber eigentlich war Helmut Lemke ein moderner Mann, seiner Zeit um
Jahrzehnte voraus. Heute ist es üblich, dass Politiker in Think Tanks
nachdenken lassen. In diesen Denkbunkern sitzen kluge Leute, die sich
ausdenken, was Politiker so sich wünschen. Helmut Lemke hatte das schon damals drauf.
Er ließ denken.
Ich muss zugeben, dass ich nichts für meine grenzenlose Neugier kann.
Und so kam es, wie es kommen musste. Ich habe mich nach dem so hellsichtigen
Mann erkundigt.
Mir ist das Lachen vergangen als ich las, wer Helmut Lemke wirklich
war: Nicht nur ein hochrangiges CDU-Mitglied, sondern auch ein hochgradiger Nazi.
„Wir Nationalsozialisten stehen auf dem Boden des Führerprinzips. Wir
alle, jeder an seiner statt, sind dazu
aufgerufen, die Hammerschläge des Dritten Reiches auszuführen.“ So Helmut
Lemke. Und er meinte es ernst.
Auf Anordnung von Helmut Lemke wurden zahlreiche Sozialdemokraten und
Kommunisten in Eckernförde verhaftet. Zwei von ihnen, der KPD-Ortsvorsitzende
Hermann Ivers und Heinrich Otto, wurden später von den Nationalsozialisten
umgebracht.
„Man schüttet kein schmutziges Wasser weg, wenn man kein sauberes hat.“
Konrad Adenauer. Unter der braunen Brühe leiden wir heute noch.
10. 10. 2017
CDU-Mitglied und Nationalsozialist
„Wir Nationalsozialisten stehen
auf dem Boden des Führerprinzips. Wir alle, jeder an seiner statt, sind
dazu aufgerufen, die Hammerschläge des Dritten Reiches auszuführen.“[1]
Auf seine Anordnung wurden noch
im selben Monat zahlreiche Sozialdemokraten und Kommunisten
in Eckernförde verhaftet. Zwei von ihnen, der KPD-Ortsvorsitzende Hermann
Ivers und Heinrich Otto, wurden später von den Nationalsozialisten umgebracht.
Lemke bekleidete von 1937 bis Mai 1945 das Amt des Bürgermeisters von Schleswig.
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