Sonntag, Juli 09, 2017

Zum Glück gibt's Vorurteile

Wahrscheinlich haben wir alle mehr Vorurteile, als wir zugeben würden, und wir fühlen uns gar nicht wohl dabei. Was ist los mit uns? Warum geben wir nicht zu, dass wir Vorurteile haben?

Das liegt wahrscheinlich an dem Vorurteil, dass Vorurteile grundsätzlich schlecht sind. Dabei übersehen wir, dass das gar nicht stimmt. Wenn wir von den Charakterzügen „der“ Amerikaner, „der“ Russen, Polen, Franzosen und und und sprechen, dann geht es nicht immer um Negatives. Unser Vorurteil kann auch positiv ausfallen.

Allerdings: So oder so – Vorurteile sind Verallgemeinerungen. Es empfiehlt sich, dreimal darüber nachzudenken, bevor wir Alle und Alles gleich machen. Diese Verallgemeinerung ist die eine Seite des Vorurteils. Es gibt aber noch eine zweite. Die sollten wir auch einmal betrachten.

Unser Leben wäre unmöglich, wenn wir jede Erfahrung selbst machen müssten. Wir müssen als Kind nicht auf die glühende Herdplatte fassen, um zu erfahren, wie schmerzhaft das ist. Dieses Beispiel zeigt, dass wir, täglich unzählige Male auf Vorerfahrungen zurückgreifen, auf Vor-Urteile.

Vorurteile – so verstanden – helfen uns, unseren Weg durch die zig Informa-tionen zu finden, die uns täglich erreichen. Grund genug, beide Seiten des Vorurteils zu betrachten. Das sollten wir sehr sorgfältig machen. Es bewahrt uns in jeder Hinsicht vor Fehlern.