Sonntag, Juli 09, 2017
Wenn ich Herbert Wehner wäre, würde ich
Hamburgs Innensenator Andy Grote so nennen. Aber ich bin nicht Herbert Wehner
und werde es daher nicht sagen. Ich werde es auch deshalb nicht sagen, weil der
Innensenator mit seiner Großmäuligkeit ja nicht allein ist.
Da wäre beispielsweise Hartmut Dudde, Einsatzleiter der Hambuger
Poliizei: „Wenn wir sagen, hier ist Schluss, dann ist da Schluss. Da reagieren wird
auch. Wir warten nicht ab, wenn Straftaten begangen werden.“ Oder Hamburgs
Polizeipräsident Ralf Martin Meyer: „Wir sind so gut vorbereitet wie noch
nie.“ Und dann das Versprechen des
Ersten Bürgermeisters, Olaf Scholz: „Seien Sie unbesorgt: Wir können die
Sicherheit garantieren.“ Als gewiefter Politiker hat er nicht gesagt, wessen
Sicherheit der meinte. Die der Hamburger Bürger offenbar nicht.
Ehrlich gesagt, sollte dieser Dilettantismus niemanden überrascht
haben. Schließlich hat Herr Scholz den G20-Gipfel schon vor Wochen mit dem
Hamburger Hafengeburtstag verglichen; den hätte man ja auch immer gut im Griff
gehabt. Geht es noch leichtfertiger?
Hochmut kommt vor dem Fall. So haben es ein paar Leute fertiggebracht,
Hamburg zu Weltmetropole der Randale zu machen.
Es wird schwierig sein, einen wenn auch pfeffersäckischen guten Ruf
wieder aufzupolieren. Erst mal müssen die Scherben auf Hamburgs Straßen
zusammengekehrt werden. Dann ist Frau Merkel beim Wort zu nehmen: Wer Schaden
erlitten hat, soll entschädigt werden. Herr Schäuble sei schon eingeschaltet.
Und dann beginnt die eigentliche Arbeit.
Trotzdem: Auch unsere immer noch nicht ganz sattelfeste Demokratie wird
mit der hamburger Randaleveranstaltung fertig werden. Nicht klein beigeben.
Stattdessen: Kopf hoch!
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