Montag, Juli 03, 2017
An Selbstbewusstsein hat es
amerikanischen Präsidenten noch nie gefehlt, an Verstand mitunter schon. Das
kommt in den besten Familien vor. Trotzdem gelang es der Welt immer wieder,
einigermaßen aus dem Schlamassel herauszukommen, das manche der Herren angerichtet
haben.
Mit diesen, wenn auch nicht
guten, aber erträglichen Zeiten macht Herr Trump Schluss.
Klimaschutzabkommen? Weg damit.
Freihandel? Lieber nicht. Kampf gegen Steueroasen und Steuerdumping? Vergiss
es! Regulierung und Kontrolle der Finanzmärkte? Quatsch! Kein Export von
Hormonfleisch nach Europa? Dann setzt es Strafzölle, die sich gewaschen haben.
Und so weiter, und so weiter.
Das ist keine Blockade. Das ist
nicht eine Kriegserklärung. Das ist der Totale Krieg, auf die Spitze getrieben
wenige Tage von dem G20-Gipfel in Hamburg.
Was ist davon zu halten? Auf die
leichte Schulter nehmen oder das Schlimmste befürchten. Das bisherige Verhalten
von Donald Trump legt den Vergleich mit Adolf Hitler nahe. Alles, was der
androhte, machte er auch. Niemand wollte es glauben. Die Folgen dieses Totalen
Krieges sind bekannt.
Deutschland ist G20-Gastgeber.
Der Chefunterhändler der Bundeskanzlerin hat sich auf den Weg nach Washington
gemacht, um herauszufinden, ob Herr Trump zu Kompromissen bereit ist. Das ist
ein Gebot der Höflichkeit, der Vernunft und der Verantwortung gegenüber allen
anderen G20-Teilnehmern.
Kompromisse? Welch eine Idee! Das
mit den Kompromissen hat schon einmal nicht geklappt. Und jetzt auf einmal soll
das gehen? Welch eine Illusion!
Der Krieg ist erklärt. Dann soll
er auch geführt werden – aber bitte von Herrn Trumpf allein. In den USA tobt er
sich ja schon aus. Die europäischen Staaten haben anderes zu tun, besseres, als
Krieg zu führen – untereinander schon gar nicht.
Deshalb sollten sie Herrn Trump
ohne Kompromisse nach Hause schicken. Die zigtausendfachen gewaltfreien
Bürgerproteste im Vorfeld des G20-Gipfels machen Mut.
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