Freitag, Juli 14, 2017

Wörter haben Flügel

Hat man sie erst einmal in die Freiheit entlassen, fliegen sie davon und sind nicht wieder einzufangen. Nicht einmal Diktatoren schaffen das, und wenn sie zehnmal versuchen, sie in ein Gefängnis zu sperren.

Niemandem gelingt es, so sehr er sich auch bemühen mag, Gesagtes ungesagt zu machen. Das gelingt auch dem selbsternannten „Rote Flora“-Anwalt Andreas Beuth nicht.

„Wir als Autonome und ich als Sprecher der Autonomen haben gewisse Sympathien für solche Aktionen, aber bitte doch nicht im eigenen Viertel, wo wir wohnen. Also warum nicht irgendwie in Pöseldorf oder Blankenese?“ Das sagte Beuth zu den anarchistischen Krawallen in der Schanze.

Nach heftiger Kritik und „Nachhilfe“ durch andere prominente Flora-Vertreter versuchte er, sich zu korrigieren: „Solche Aktionen sind sinnentleerte Gewalt und haben eine Linie überschritten.“ Er versuchte es. Vergebens. Gesagt ist gesagt und kann nicht ungesagt gemacht werden.