Freitag, Juli 14, 2017
Schreckliche Zeiten damals.
Schmutzige Wäsche wurde über Nacht eingeweicht, am nächsten Tag im Waschkessel
gekocht, dann mühselig auf dem Waschbrett gerubbelt, geschrubbt usw, usw.
Wie gut haben wir es heute. Alles
geht viel schneller, alles ohne Mühe. Kein krummer Rücken, ganz besonders dann
nicht, wenn es unter Politikern darum geht, schmutzige Wäsche zu waschen, wie
jetzt in der „Aufarbeitung“ der G20-Gipfel-Katastrophe.
Wer hat Schuld? Wer nicht? Und
wer nur ein kleines bisschen? Wer hat schon vorher alles besser gewusst? Wer,
vor allem, hätte es besser gemacht? Natürlich die Kritiker von heute.
Der Bürgermeister muss weg. Die
Bundeskanzlerin auch. Steht noch jemand auf der Liste? Die Linke vielleicht,
die sowieso immer alles verbockt? Oder doch die Rechte? Und wenn beide – was
dann?
Unsere Parteien benehmen sich
durch die Bank wie kleine Kinder in der Buddelkiste: Machst du meine Burg
kaputt, haue ich deine in Klump. Únd wenn du frech wirst, kriegst du eins mit
der Schippe auf den Kopf. Bis dann die Mamas
mit einem Klaps auf den Po die
Welt wieder in Ordnung bringen.
Vielleicht sollten wir unsere
Politiker auch mal übers Knie legen. Sie scheinen sich daran gewöhnt zu haben,
dass wir über jeden unsinnigen Streit, den sie vom Zaun brechen, großzügig
hinwegsehen. Diesen Fehler dürfen wir uns nicht länger erlauben.
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