Dienstag, Juli 11, 2017
Hilfsschule und Hilfsschüler sind Wörter, die längst in
Vergessenheit geraten sind. Wer sie
heute noch benutzt, äußert sich politisch unkorrekt. Das ist zu respektieren,
wenn auch nicht immer. Es gibt auch heute noch Unterschiede, die man machen
sollte.
Aber seinerzeit war das so, was
die Schule angeht: Hilfsschule, Volksschule, Mittelschule, Oberschule,
Gymnasium – alles klar geregelt. Jeder wusste bescheid. Jeder fand sich
zurecht. Das ist heute anders.
Selbst einige Semester in
Philologie schützen nicht mehr davor, rat- und hilflos vor Begriffen zu stehen,
die anscheinend gerade aus dem Himmel gefallen sind.
Meme (Singular: Mem)? Gestern
noch nicht gehört, heute überall zu lesen und zu hören.
Also ab in des Teufels
Küche. Google weiß es bestimmt. Richtig.
Ein, zwei drei Klicks höchstens, und man weiß, was gemeint ist: „Bewusstseinsinhalt,
zum Beispiel Gedanke.“ Aha.
Glücklicherweise hilft das
Stichwort „Gedanke“ auch dem modernen Hilfs-schüler auf die Sprünge. Ein Mem
teilt Gedanken mit. Die lassen sich auf unterschiedliche Weise vermitteln –
durch einen Text, durch ein Foto, durch ein Filmchen und was sonst noch immer.
Eigentlich alles wie gehabt, alles wie gewohnt, alles ganz normal. Und warum
fährt jetzt die ganze Welt auf „Meme“ ab?
Auf diese Frage hat noch niemand
geantwortet. So bleibt für den Augenblick nur die Vermutung, dass es sich um
eine Fangfrage handelt, mit der auch Oberstudienräte zu Hilfsschülern erklärt
werden können, weil sie keine vernünftige Antwort geben können.. So kommen wir
wieder zum Anfang des Textes zurück.
So gewinnt das Wort
„Hilfsschüler“ seine Bedeutung wieder zurück.
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