Freitag, Juli 14, 2017

In Hamburg ist kein Bett mehr frei

Der G20-Gipfel am 7. und 8. Juli in Hamburg  war eine Katastrophe. Nicht einmal die Veranstalter sehen das anders. Die Ergebnisse: beschämend. Die Kommentare der Bundeskanzlerin dazu: noch beschämender.

Dieser Teil der Katastrophe ist noch viel dramatischer als die anarchistischen Krawalle, die den G20-Gipfel auf so hässliche Weise kennzeichnen. Die Nichtergebnisse betreffen die ganze Welt und nicht nur Hamburg, und alle werden darunter für unabsehbare Zeit leiden. Es wäre leichtfertig, das zu vergessen.

Überhaupt wird es Zeit, den traurigen Blick zu heben und zu fragen, ob alles, wirklich alles ein Misserfolg ist. Nichts Positives? Nicht einmal die Andeutung davon?

Doch. Da war doch was. Erinnern wir uns an die Zeit vor dem Gipfel. Zugegeben: So hoch es auch im Vorfeld schon herging, es gab auch Positives. Die Hotellerie Hamburgs und seiner Nachbarschaft war ausverkauft.

Kein Bett mehr frei. Überhöhte Messepreise. Das Fairmont-Vierjahreszeiten ließ umbauen, um dem erwarteten Scheich jeden Wunsch von den Augen abzulesen – angesichts der Großzügigkeit des Herrschers, der dann doch nicht kam, verständlich. Wir dürfen davon ausgehen, dass alle Gäste nicht nur zahlungswillig, sondern auch zahlungsfähig waren. Alle Rechnungen dürften pünktlich bezahlt worden sein.

Es war also doch nicht alles schlecht am G20-Gipfel.  Es hat auch einen Erfolg gegeben. Der sei allen Hoteliers gegönnt. Warum ist das eigentlich in Vergessenheit geraten?