Samstag, August 20, 2016

Rassenschande. Die Kaninchenzüchter lassen grüßen


Rassismus ist zurzeit das große Thema, befeuert durch die vielen Flüchtlinge, die aus den fernsten Ländern zu uns kommen. Politiker versuchen uns einzureden, dass die meisten von uns Angst hätten vor den Fremden. Wer sich ein wenig in seiner Nachbarschaft umsieht, wird selten, wenn überhaupt, auf diese Angst stoßen. Sie scheint im Wesentlichen wirklich eine Erfindung der Politiker zu sein.

Sehen wir uns die Sache mal etwas genauer an. Rassismus setzt voraus, dass es unterschiedliche Menschenrassen gibt. Gibt es die wirklich? Im 19. Jahrhundert war man, zumindest im hochnäsigen Europa der Kolonialzeit, davon überzeugt. Wer in diese Zeit zurück will, sollte es zugeben.

Weil nicht die Sonne, sondern die Sprache die Dinge an den Tag bringt – Sprache, eine der gefährlichsten Waffen überhaupt – sehen wir, dass Rassismus, Rasse und Rassenschande zusammenhängen, nichts geht ohne das andere. Nicht ganz leicht zu verstehen?

Fangen wir mit der Rassenschande an. Alles weiterer erklärt sich dann von selbst: Wenn ein Jude mit einer Deutschen ins Bett ging, war das im Nationalsozialismus Rassenschande. Wenn sich eine Weiße mit einem Farbigen einließ, war das Rassenschande. Wenn ein Weißer mit einer Farbigen schlief, war das – keine Rassenschande.

Das ist Rassismus auf dem Niveau von Kaninchenzüchtervereinen. Nichts gegen Kaninchenzüchter. Wenn sie ihre Kaninchenrassen rein halten wollen, ist das ihr Vergnügen. Aber sind wir Menschen Kaninchen?

Eine Bordellbetreiberin hat das Ganze sehr nüchtern gesehen: „Ob Weiße, Schwarze, Rote oder Gelbe – alle woll’n dasselbe.“

Wem das zu starker Tobak ist, ein kurzer Blick zurück auf diesen Goethe: „…auf einen groben Klotz ein grober Keil…“