Montag, Juli 11, 2016
Als unsere Frauen und Mädchen vor langer,
langer Zeit den Mund aufmachten und uns Kerls tüchtig vors Schienbein traten,
war das schmerzhaft, aber in Ordnung. Das führte dann beispielsweise zu dem
großen I in MitarbeiterInnen und anderen sprachlichen Verrenkungen. Abgehakt.
Was richtig war, sollte heute überflüssig sein. Ist es aber nicht, wie
die Damen von der Berliner Humboldt-Universität finden. Sie treiben ihre
Minderwertigkeitskomplexe auf die Spitze und darüber hinaus.
So bestehen die Humboldtdamen darauf, Computa zu schreiben oder Kella
oder Tella statt Computer, Keller oder Teller. Klarer Fall aus ihrer Sicht: die
beiden Buchstaben am Ende der Wörter – er – sind diskriminierend, weil
maskulin.
Schwamm drüber? Nein! Und warum nicht? Weil der Hang, der Drang,
im Blitzlichtgewitter der Öffentlichkeit
mitten auf der Bühne zu stehen, unwider-stehlich zu sein scheint. Von dieser
Sucht sind nicht nur die Humboldtdamen befallen.
Wie anders lässt sich erklären, dass wir jeden Tag Antworten auf Fragen
bekommen, die wir nicht gestellt haben? Will ich wissen, ob Anne Will lesbisch
ist? Nein. Ich will sehen, ob sie eine gute Sendung macht. Ihre Bettgeschichten
interessieren mich nicht.
Mit den Kerls ist es genauso. Die bilden sich auch ein, ihr Schwulsein
sei etwas Besonderes. Ist es aber nicht. Kommt sogar bei Affen vor. Verzeihung!
Und die vielen
Doofen, die Heteros? Denen hat es die Sprache verschlagen. Dem Himmel sei Dank!
Wenn die auch noch mit ihren Schlafzimmergeschichten anfin-gen – nicht
auszudenken.
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