Freitag, Juli 08, 2016
Übergeschnappt. Von allen guten Geistern
verlassen. So lässt sich die Maßlosigkeit vielleicht am besten beschreiben, die
sich überall breit macht.
Zitat aus der Handelsblatt-Wochenendausgabe 1./2./3. Juli:
„Kommissions-präsident Jean-Claude Juncker auf die Frage, warum die
EU-Kommission Frankreich sein abermals viel zu hohes Defizit durchgehen ließ:
‚Weil es Frankreich ist.‘“ Überheblicher und verächtlicher geht es wirklich
nicht.
Was die Automobilindustrie zum Besten gibt, ist sicherlich harmloser,
lässt aber trotzdem am Verstand ihrer Manager zweifeln. So will uns BMW –
Pardon, die BMW Group – in einer Anzeige (STERN vom 7. Juli) weismachen, dass
„der Mensch immer mehr Zeit im Auto verbringt…“. Was das stundenlange Stehen im
Stau angeht, dürfte das zutreffen, ist aber nicht gemeint.
„Das Auto wird zum intelligenten Lebensabschnittspartner – Vernetzung,
Entertainment und Wellness inklusive.“ „Wechselt er (der Fahrer) vom
Selbstfahrmodus ins autonome Fahren, bewegen sich die Sitze und bilden eine
Sitzecke zur Entspannung.“ Offenbar ist BMW die Empfehlung der Hersteller von
Prototypen entgangen, in jedem Augenblick, in jedem Augenblick!, die Hände am
Lenkrad zu halten – für den Fall der Fälle. Der ist im Mai dieses Jahres einge-treten. Der Fahrer ist der Empfehlung offenbar nicht
gefolgt und ist jetzt tot.
Ach, und dann noch dies: „Das
Auto wird zum ‚Third Place‘, zum dritten Lebensraum zwischen Zuhause und
Arbeitsplatz – ein Begriff, geprägt vom Soziologen Ray Oldenburg.“ Einfältiger
dürfte es nicht gehen.
Wie dümmlich-harmlos dagegen Peugeot, ebenfalls mit einer Anzeige in
dieser STERN-Ausgabe: Der Neue Peugeot 2008 sei „EIN ECHTER CITY-SUV“. Ein
Sport- und Geländewagen für die Stadt? Ob das jemand im SUFF geschrieben hat?
Nicht ausgeschlossen.
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