Mittwoch, November 04, 2015

Mit Blindheit geschlagen

Sylvia Boher, CSU-Ortsvorsitzende im oberbayerischen Zorneding, wirft im Lokalblatt „Zorneding Report“ den „in Deutschland gewählten Volksvertretern“ vor‚ ‚auf allen Ebenen weit größere Solidarität mit Flüchtlingen aus aller Welt als mit den eigenen Bürgern‘ vor. Wir würden überrannt, „Das, was wir erleben, ist eine Invasion.“ Die Dame schlägt so richtig um sich. Das ist das eine. Und das andere?

Nein, das andere ist nicht ihr Rücktritt vom Vorsitz des CSU-Ortsvereins, das andere ist ihre Begründung für den Rücktritt: Sie wolle den Weg für einen Neuanfang freimachen und weiteren Schaden für die CSU abwenden – und jetzt kommt es: „der durch die dauerhafte Presseberichterstattung der letzten beiden Wochen entstanden ist.“

Die Presse also ist schuld, nicht sie, nicht das, was sie geschrieben und gesagt hat. Die Dame ist mit Blindheit geschlagen in ihrer schlimmsten Form, der Dummheit. Mit Genesung dürfte in diesem Fall nicht zu rechnen sein. Aber das scheint im Feld der Politik nichts Besonderes zu sein. 03. 11. 2015.