Mittwoch, November 04, 2015

Bitte, sagen Sie nichts!

Nein, diese Bitte hat nichts mit Loriot zu tun, nichts mit Evelyn und Vicco. Die Bitte richtet sich an die Damen und Herren Politiker, die sich so entsetzt zeigen, wenn schon wieder Flüchtlinge verprügelt, Flüchtlingsunterkünfte in Brand gesteckt wurden und ungestraft gegen jede Menschlichkeit gehetzt wird. Das alles nicht irgendwo, sondern vor unserer Haustür, Tag für Tag, jede Stunde.

Dagegen läuft unsere Politik natürlich Sturm, wie es sich gehört – mit schwer erträglichem Wortgetöse: „Jede Attacke auf Flüchtlinge ist ein Angriff auf unsere Demokratie.“ „Hass, Bedrohung und Gewalt müssen alle Demokraten gemein-sam entschieden entgegentreten“ – so Justizminister Heiko Maas. Gut gebrüllt, Löwe!  „Wir verurteilen diese Tat zutiefst und hoffen, dass die Täter schnell gefasst werden – das sind Kriminelle.“ – Wismars Bürgermeister Thomas Beyer, November 2015. Bereits im April hatte es einen Angriff auf Flüchtlinge gegeben. Der Fall wurde bisher nicht aufgeklärt – wie so viele, allzu viele.

Was wurde schon gegen Pegida gewettert, gegen Björn Höcke, Herrn Bachmann, Herrn Gauland. Worte, Worte, Worte, nichts weiter. So kann man sich um den Verstand reden, zum Schluss um die ganze Republik. Deshalb die Bitte:

Sagen Sie nichts! Handeln Sie!

Unsere Gesetze geben jede Möglichkeit, gegen Terror, Hetze, Demokratie- und vor allem Menschenfeindlichkeit vorzugehen. Wir müssen es nur tun. Reden allein hilft nicht, macht alles nur noch schlimmer. 03. 11. 2015