Freitag, Oktober 16, 2015

Verleumdung und kein Vorurteil

Kaum geschrieben, muss meine Skizze „Der schwierige Umgang mit dem Vorurteil“  ergänzt werden. Der Anlass ist traurig genug. Er ist im Hamburger Abendblatt vom 16. Oktober, Ausgabe Kreis Pinneberg, im Beitrag „Bleekerstift wird Flücht-lingsheim“ nachzulesen. Es geht darin um die zum Teil unerfreuliche Diskussion zu Kauf und Umbau des seit zehn Jahren leer stehenden Uetersener Krankenhauses Bleekerstift. Da ist unter anderem zu lesen:

„Der fraktionslose Kreistagsabgeordnete Burghard Schalhorn ( KWGP), der als einziger die Resolution und den Kauf des Bleekerstiftes ablehnte, vertrat die Meinung, dass Migranten sich  sowieso nicht integrieren lassen und hier in einer Parallelgesellschaft leben wollen.“ Ich denke, da ist es nicht übertrieben zusagen: Das ist Verleumdung und kein Vorurteil.

Glücklicherweise steht auf derselben Seite der Artikel „500 Flüchtlingskinder lernen Deutsch. Kreis Pinneberg unterrichtet in 39 Klassen Deutsch als Zweit-sprache. Land kündigt weitere Lehrkräfte an.“

Hakan Akgün von der Kreisverwaltung und Susanne Gilberg-Lemke vom Schulzentrum-Nord koordinieren die Arbeit auf Kreisebene. Ihre Erfahrung: „Die meisten Kinder sind hochmotiviert, die deutsche Sprache so schnell wie möglich zu lernen.“ Sie würden am liebsten sogar in den Ferien weitermachen, sagt Gilberg-Lemke. Besser lässt sich der gemeinen Verleumdung von Herrn Schalhorn nicht widersprechen. 16. 10. 2015