Dienstag, August 18, 2015

Ruhestörung

Irgendwie hat wohl jeder von uns herausgefunden, wie er zur Ruhe kommt, vor allen Dingen nachts. Schließlich geht nichts über einen erholsamen Schlaf. (OK, gelegentlich geht es auch noch um etwas Anderes. Aber das ist, wie gesagt, eine andere Sache.)

Hier geht es darum, wie man richtig schläft. Das ist offenbar gar nicht so einfach wie sich ins Bett legen, die Augen zumachen und einschlafen. Ein Beitrag in der Wochenendausgabe vom 15./16. August des Hamburger Abendblatts öffnet da die traumverlorenen Augen und zeigt uns, wie wir unser Schlafzimmer einzurichten haben. Das ist nicht so einfach, wie ich bisher angenommen habe.

Sicherheit und Ruhe soll mein Schlafzimmer ausstrahlen. OK. Der Raum soll so gelegen sein, dass Lärm und Gerüche nicht belästigend wirken können.  Auch in Ordnung. Das mit der Ruhe war allerdings schon gesagt.

Yin-Himmelsrichtungen sollen ganz besonders wichtig sein. Das sind Nordwest, Nord und Nordost.

Die Decke nicht zu hoch und nicht zu niedrig.  Leider fehlen hier die genauen An-gaben. Keine Balken und Schrägen. Warum, wird nicht gesagt. Nicht mit dem Kopf zur Wand schlafen, wenn sich auf der anderen Seite die Küche oder das Bad befindet. Der Keller ist völlig ungeeignet, da man sich sozusagen schon unter Erde, also im Grab befindet. Unter dem Dach? Auch nicht ohne Probleme.

Schwierigkeiten ohne Ende. Zur Ruhe wird da niemand kommen. So gesehen, ist das Versprechen „So kommt man zur Ruhe“ eine faustdicke Lüge.

Zum Schluss und nur spaßeshalber ein Auszug aus Google:

„Im Westen ist durch die Vermischung einiger traditioneller chinesischer Feng Shui-Grundideen mit Vorstellungen der New Age- und Esoterik-Bewegung ein neues System entstanden, das Feng Shui vorwiegend als Methode zur Harmonisierung von Wohnräumen anwendet. Die in China übliche Praxis, Feng Shui bereits bei der Planung von Bauobjekten zu berücksichtigen, findet im Westen nur vereinzelt Anwendung. Das im Westen praktizierte Neo-Feng-Shui-System hat seinen Ursprung bei der von Lin Yun 1986 in Kalifornien gegründeten „Church of Black (Hat) Sect Tantric Buddhism“.“

Gehässige Nachbemerkung: Mir will doch niemand weismachen, dass es in China üblich ist, Feng Shui bereits bei der Planung von Bauprojekten zu berücksichtigen. Wenn schon mein kleines Schlafzimmer ein unlösbares Problem ist – wie soll das bei den Wohnwolkenkratzern in Chinas Millionenmetropolen funktionieren?
17. 08. 2015