Samstag, April 25, 2015

Rassismus vom Feinsten

Es war einmal ein Mann, der hieß Ernst Neger. Der war Dachdecker, lebte in Mainz und war dort als humorvoller Mann eine Fastnachtsgröße. Dieser Ernst Neger war ein moderner Mensch. Deshalb dachte er sich für seine Firma ein Markenzeichen aus, ein Logo, wie man heute sagt. Das zeigte in plakativer Form einen Neger mit großen Ohrringen. In seiner Rechten schwang er einen Dachdeckerhammer.  Heute ist der Enkel von Ernst Neger der Chef der Firma „Thomas Neger Metallsystem und –bedachungen GmbH“. Und der Neger mit den dicken Lippen und den handtellergroßen Ringen in den Ohren ist auch immer noch da.

Und nun gibt es eine Aktion „Das Logo muss weg“. Ich denke, das Weghabenwollen des Logos ist zu kurz gedacht. Der Name Neger muss weg! Thomas Neger sollte sich umgehend darum bemühen, seinen diskriminanten Familiennamen in Farbiger oder Schwarzer umwandeln zu lassen. Das ist sein gutes Recht.

(Quelle: dpa-Meldung im Hamburger Abendblatt. Titel: „Kann ein Logo rassistisch sein? Mohrenkopf heißt längst Schokokuss Diskussion um die Dachdeckerfirma Neger in Mainz.“)