Randbemerkungen, 10. April 2015
Zitat aus SPIEGEL ONLINE, 10. April: „Kanzlerin Angela Merkel und SPD-Chef Sigmar Gabriel wollen sich persönlich um mögliche zusätzliche Entlastungen der Kommunen angesichts anhaltender Flüchtlingsströme bemühen. Beide einigten sich auf die Einsetzung einer Arbeitsgruppe, die in den kommenden Wochen Lösungen finden soll. In der Arbeitsgruppe, die sich voraussichtlich Ende April erstmals treffen wird, sollen nach Angaben aus Regierungskreisen außer Merkel und Gabriel auch Kanzleramtschef Peter Altmaier (CDU) sowie je drei Ministerpräsidenten von Union und SPD vertreten sein.“ Wo ist da das Persönliche?
Niemand hat sie gewählt, aber alle zahlen. Zitat aus dem Hamburger Ábendblatt vom 10. April: „Große Koalition hat 293.000 Euro gekostet.“
Sie haben sich gekloppt wie die Kesselflicker. Dann haben sie gemeinsame Sache gemacht: die Große Koalition. Eine Koalition mit den Möglichkeiten einer Dikatur. Die Möglichkeiten werden genutzt.
Als wenn das nicht schlimm genug wäre – die Damen und Herren Kesselflicker lassen sich die endlosen Gespräche auch noch von uns bezahlen, von uns, den Steuerzahlern. Darauf muss man erst mal kommen.
Ich rede einer Diktatur, einem Diktator, wirklich nicht das Wort, aber die Kessel-flicker tun alles, um eine Diktatur herbeizuführen. Glücklicherweise fehlt der richtige Mann, es könnte auch eine Frau sein, die Manns genug ist. Aber der Mensch lebt nicht vom Glück allein. Wenn wir uns jetzt nicht wehren – wann dann?
Die Dumpfheit der Fremdenfurcht, der Fremdenfeindlichkeit, des Fremdenhasses ist, wie es scheint, in Sachsen, Sachsen-Anhalt zu Hause. Dazu kommt die Dummheit in Bayern. Kein Selbstbewusstsein hier und dort. Angsthasen, die sich in die (Leder)Hose machen, wenn sie einen Fremden sehen.
Erschreckend sind die Politikversuche, die Geistesschwäche in Sachsen und Um-gebung klein zu reden: Das seien Spätfolgen der DDR. So ein Unsinn. Wir hatten 25 Jahre Zeit, für Einsicht zu sorgen. Haben wir aber nicht gemacht. Abgesehen davon: Der Schwachsinn ist auch im sogenannten Westen zu Hause.
Wenn ich von Schwachsinn rede, ist Kritik am Missbrauch unserer Sprache nicht weit: Politiker und Manager tun sich in dieser Disziplin besonders hervor. Das fängt meist ganz harmlos und unauffällig an, wie folgendes Beispiel zeigt (Hamburger Abendblatt 8. April 2015).
Da wird von „sozialer Begleitung von Flüchtlingsunterkünften“ gesprochen, von Anschubfinanzierung zivilgesellschaftlicher Flankierung“. Das Geld soll im „vereinfachten Verfahren flüchtlingsnah“ eingesetzt werden.
„Soziale Begleitung“, „zivilgesellschaftliche Flankierung“, „flüchtlingsnah“ – jedes Wort unmenschlich! Von Verständnis, von Mitgefühl, von Hilfe, dem Einfachen zwischen Mensch und Mensch – kein Wort! Alles wird sprachlich verbeamtet und klingt verlogen.
So geht es auch mit der „humanitären Hilfe“. Ein Schlagwort, ein Totschlagwort. Für die unsinnigsten Dinge und Ideen wird bis aufs Blut gekämpft, nicht selten jeder gegen jeden. Sowie dann genug Blut geflossen ist, soll humanitäre, sprich menschliche Hilfe geleistet werden. Das klingt so gut, so herzergreifend und ist schließlich auch berechtigt, nein, notwendig. Aber müsste die humanitäre Hilfe nicht viel früher einsetzen? Müsste sie nicht Mord und Totschlag verhindern? Was ist daran so schwierig?
Die Schwierigkeit ist die Leichtigkeit des Tötens. 10. 04. 2015
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