Freitag, März 06, 2015

Gender Pay Gap / Lückenbüßer

Die Lücke, die zwischen Mann und Frau natürlicherweise besteht, schließen die beiden ilm Allgemeinen ziemlich erfolgreich, nicht selten auch mit Vergnügen. Nur wenn es ums Geld geht, stimmt die Sache nicht.

Für ein-und-dieselbe Arbeit bekommt ein Mann mehr Geld als eine Frau. Das ist ungerecht, und jeder sieht das ein. Vielleicht nicht jeder. Auf jeden Fall ist Frau Schwesig, zurzeit Familienministerin unserer Republik, damit nicht einverstanden. Sie will das mit einem Gesetz ändern.

Das Dumme ist nur, dass sie das Problem nicht ganz begriffen hat. Jedenfalls ist das mein Eindruck. Sie beklagt, dass Frauen ihre Ansprüche nicht hartnäckig genug anmelden, dass sie nicht ehrgeizig genug sind und sich mit der Rolle der No. 2 zufrieden geben. Das mag alles so sein. Aber das ist nicht das Problem. Das Problem sind die Männer, das Problem ist die Männergesellschaft.

Wenn eine Frau mein Auto wäscht, dann soll sie dafür genau so viel bekommen wie ein Mann. Wenn eine Frau eine Arbeit wie ein Mann macht, dann muss sie dafür auch genau so gut wie ein Mann bezahlt werden. Das ist der Punkt. Ist das so schwer zu begreifen?

Warum redet Frau Schwesig wie so viele andere darum herum? KISS, liebe Frau Schwesig: Keep it simple and stupid! Ob ein Mann ein Hemd bügelt, was selten vorkommt, oder eine Frau, ist egal, Hauptsache alles ist picobello. Ob eine Frau die Räder an meinem Auto wechselt oder ein Mann, ist egal. Hauptsache, die Radbolzen sitzen wirklich fest. Nicht egal ist, wenn eine Frau dafür schlechter bezahlt wird. Warum geht das nicht in die Köpfe rein?
05. 03. 2015