Schöne neue Wörter und nicht so schöne
Erfreulich, wenn unsere Sprache so unbefangen daher kommt und schrecklich, wenn sie mit Formulierungen wie „glaubhafte Bestreitbarkeit“ angestelzt kommt.
Im SPIEGEL-Artikel „Tödlich wie eine Granate“ (Ausgabe 8/2015) ist mir dieser Begriff gegegnet. Luciano Floridi, Philosoph an der University of Oxford, benutzt ihn in seinem SPIEGEL-Gespräch, in dem er den drei „nichtkonventionellen“ Waffen „Atomwaffen“, „Biologische Kampfstoffe“, „Chemische Kampfstoffe“ die „Cyber-Waffen“ als vierte hinzufügt. Floridis Ansichten sind nicht von der Hand zu weisen und sie jagen einem Angst ein. Aber das ist ein anderes – wichtigeres – Thema, über das noch zu schreiben ist.
„Glaubhafte Bestreitbarkeit“ bedeutet, dass niemand die Behauptung widerlegen kann „Wir waren’s nicht.“ Die Nutzung sogenannter Botnetze macht das möglich. Man kapert sich fremde Rechner, benutzt sie zum Spionieren, und niemand kann herausfinden, wer dahinter steckt. Was auf den ersten Blick nur listig klingt, kann in Wirklichkeit eine tödliche Waffe sein – folgt man Floridi, und es sieht so aus, als hätte er recht. 15. 02. 2015-02-16
0 Comments:
Kommentar veröffentlichen
<< Home