Freitag, Oktober 17, 2014

Warum Deutschlands Bildungspolitik versagt

Das soll hier erklärt werden. Es ist noch gar nicht so lange her, da sprachen alle ganz arglos von Studenten, und sie meinten damit nicht nur die Jungs, sondern auch die Mädels. Studenten können eben so oder so sein: männlich oder weiblich oder sogar noch anders. Daran ist nicht zu deuteln.

Allerdings kann man einfache Dinge auch kompliziert machen. Man muss es nur wollen. Und man muss über die Maßen egoisisch sein, keine andere Meinung als die eigene gelten lassen. Einige Damen entschieden sich für diese Ansicht  und legten los.

Studenten? – fragten sie. Also nur Kerle? So geht das nicht. Also müssen Studentinnen her. So kam es zu Studenten und Studentinnen (wie auch zu Bürgern und Bürgerinnen). Geändert hatte sich nichts. Die Jungs blieben Jungs und die Mädchen Mädchen. Aber der Krach nimmt kein Ende.

Zwischenruf: Komisch, bei der Begrüßung „Sehr verehrte Gäste“ ist bisher noch nicht der Ruf nach Gästinnen laut geworden. Aber das kann ja noch kommen.

Endlich der sprachliche, begriffliche Befreiungsschlag: Studierende und nicht mehr Studenten. Ein selbst erfundenes Problem ist gelöst. Wirklich?

Auch Studierende sind ja nicht geschlechtslos. Sie bleiben Jungs und Mädels. Der Studierende. Die Studierende. Viel Lärm um nichts also.

Deshalb wollen wir uns jetzt ganz einfach machen. Wir fragen ein Mädchen: „Was machen sie beruflich? Die Antwort könnte sein: „Ich studiere.“ Nachfrage: „Sie sind also?“ Antwort: „Eine Studentin.“

Problem gelöst? Denkste!

Warum heißt es „der Mensch“? Warum heißt es nicht  „die Mensch“? Und warum nicht „das Mensch“?

Übrigens: Im Rheinland gibt es „dat Mensch“. Das ist dort Gang und Gäbe, wenn man sich nicht gerade im bundesdeutschen Hochdeutsch bewegt.

Bleiben wir großzügig, bleiben wir großherzig. Lassen wir jedem – in diesem Fall  jeder – ihren Spleen, ihre Marotte. Nicht jedes Mensch muss jedes Unfug mitmachen!