Vom Schönschreiben
Und jetzt kommt mein gemeines Ätsch! Ich meine gar nicht die Schönschrift, sondern das Schönschreiben von unangenehmen, peinlichen Dingen, die man nicht so hässlich aussprechen möchte, wie sie sind.
Ganz besonders ärgert mich, mit welcher Gedankenlosigkeit, zumindest aber Oberflächkeit, die Medien die schöngefärbte Sprache der Wirtschaft übernehmen.
Wenn beispielsweise Unternehmen bei einer Fusion wie zurzeit von O2 und E-Plus, Mitarbeiter entlassen, dann ist die Rede davon, dass Arbeitsplätze abgebaut werden. Das kann man aus Sicht der Unternehmen so sehen. Aber müssen das auch die Medien?
Arbeitsplätze werden abgebaut? Tatsache ist: Mitarbeiter werden entlassen! Ich will nicht behaupten, dass damit zwangsläufig persönliche Tragödien entstehen – Probleme aber schon.
Die Wirtschaftsredaktionen der Medien sehen diese Seite der Medaille nicht. Sie verstehen unter Wirtschaft einseitig die Unternehmen und nehmen ihre Mitarbeiter kaum zu Kenntnis. Ist das nicht Schönschreiberei?
18. 10. 2014
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