Samstag, November 23, 2013

Spionage

Seit „Ewigkeiten“ wird hin und her debattiert, über alle Grenzen hinweg, ob Herr Snowden ein Verräter ist oder ein Held, wer wann wo spionieren darf, ob Spionage ein Verbrechen ist oder nur ein Vertrauensbruch usw. usw.

Am Pranger stehen vor allem die USA und England. Ausgerechnet die USA! Unsere Freunde.  Schon hier geraten die Dinge durcheinander. In der Politik gibt es keine Freundschaft, in der Politik gibt es nur Interessen. Das klingt nicht gut, ist aber so.

Als am 3. November SPIEGEL ONLINE sich zu diesem Thema äußerte und zu Kommentaren aufforderte, schrieb ich folgenden Text, von dem ich nicht weiß, ob
SPIEGEL ONLINE ihn veröffentlicht hat:

„Lasst uns mal halblang machen. Was ist passiert? Herr Snowden hat und gesagt, wie die USA spionieren. Dass sie spionieren, sollten wir schon vorher gewusst haben. Schließlich spionieren wir auch, offensichtlich nicht so professionell. Spionage ist also gar nicht das eigentliche Thema, finde ich. Das Thema, an dem sich alle anscheinend so gern vorbeimogeln, ist die Hysterie der USA, die seit dem 11. September 2001 völlig von der Rolle sind. Mit einem Hysteriker kann man nicht vernünftig sprechen. Und ein Hysteriker versteht nicht die normalen Leute. Und nun? Lass uns nicht llänger von Freundschaft reden, die es in der Politik gar nicht gibt. Keine falsche Rücksichtnahme also: Ein Hysteriker ist ein Hysteriker, auch wenn er USA heißt. Vielleicht sollten wir mal überlegen, was wir gegen diese Hysterie tun können. Manchmal wirkt die bittere Medizin. Ob die USA die Pille Snowden in Deutschland schlucken? Es würde ihnen gut tun. Peter Gudelius.“

Seit ich das geschrieben habe, ist einiges geschehen. Es kam heraus, dass auch das Handy unserer Bundesmutti abgehört worden ist. Da war sie ziemlich empört und mault noch heute (22. 11. 2013). Dass andere Bundesbürger abgehört wurden, interessierte die Dame nicht. (Ich da oben, die da unten.)

Da kann ich unseren geheimen Spionagediensten nur sagen: Nun spioniert mal schön – in Erinnerung an Theodor Heuß, der 1958 Bundeswehrsoldaten nach einem Manöverbesuch sagte: „Nun siegt mal schön!“